Kommentar
Vor der Ruine eines Gebäudes sind fünf antikisierende Gefäße dargestellt. Sponsel konnte bereits die Vase mit dem Stierkopf und den Henkeln in Form von Nixen auf einen Stich von Enea Vico zurückführen, vgl. Sponsel 1896, S. 180, Nr. 152. Die Vase mit den spiralförmigen Henkeln im Vordergrund ist dagegen durch einen Stich Agostino Venezianos bekannt, s. Fuhring 1989, S. 334, Anm. 650. Außerdem findet sich eine Darstellung von ihr in Baif, De vasculis, also in der Schrift, die Sandrart in der Teutschen Academie im Abschnitt zu den Vasen zitiert, vgl. Sponsel 1896, S. 180, Nr. 152–156. Bei diesem Objekt handelt sich um einen antiken Krater, der in zwei Exemplaren erhalten ist: Als Brunnen verwendet ist eine Vase im Museo Nazionale Romano aufgestellt, die andere befindet sich im Vorhof von S. Cecilia in Trastevere. Weiterhin ist diese Marmorvase aus Zeichnungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert bekannt, s. Giuliano 1984, S. 566, Nr. XXV, 37.
Die Schale am linken Bildrand ist in einem Kupferstich als »Un vaso antico della nostra Galleria« bezeichnet in der Galleria Giustiniana 1637 (Bd. 2), Tf. II, 167 überliefert, der hier Sandrart als Vorlage gedient haben wird. Das dargestellte Objekt selbst konnte bislang nicht im Inventar der Sammlung Giustiniani von 1638 nachgewiesen werden; vgl. Kat. Rom 2001(a), S. 635.
Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold — 05.01.2011