Kommentar
Die Tafel zeigt vor dem Hintergrund eines großformatigen Reliefs und eines gewaltigen gemauerten Rundbogens zwei antike Statuen sowie einen Krater. Schon Sponsel erkannte, dass es sich bei dem antiken Krater um denselben handelt, der auch von Agostino Veneziano gestochen wurde (siehe Bartsch, XIV.388.544). Auch das Relief an der Mauer des Hintergrundes, das einen Löwen im Kampf mit Herakles darstellt, identifizierte Sponsel richtig mit demjenigen Stück, das in der Rückwand des Kasino der Villa Medici eingemauert ist (vgl. Sponsel 1896, S. 174, zu Nr. 88). Schwieriger stellte sich die Identifizierung der Statuen dar, obwohl Sandrart in seiner Beschreibung des Stiches angibt, in welchen Sammlungen er sie gesehen hatte: Während sich die weibliche Statue laut Sandrart in der Sammlung Cesi befand, handelte es sich bei der Statue des nackten Jünglings um einen Paris im Arundel House in London. Erst in jüngster Zeit gelang es Henning Wrede und Brigitte Kuhn-Forte, die dargestellten Statuen zu identifizieren.
Kommentar von Carolin Ott — 15.03.2010