Kommentar
Die Emblemata waren ursprünglich nicht als Emblembuch angelegt, erst die Bearbeitung und Zusammenstellung von Rordorf machte aus ihnen ein Traktat zur Emblematik (vgl. Vignau-Wilberg 1982, S. 60). Durch diese Publikation haben die Darstellungen ihren emblematischen Charakter mit Inscriptio auf Deutsch und Latein sowie Subscriptio, bestehend aus einem von Johann Heinrich Rordorf verfassten Sechszeiler, erhalten. Das Titelblatt mit einer Triumphbogenarchitektur und den Allegorien der Industria und Labor stammt vermutlich von Gotthard Ringgli (vgl. Vignau-Wilberg 1982, S. 53–61). Die Embleme generieren sich aus Murers Radierungen für das von ihm verfasste Edessa-Drama, in dem er die Verfolgung der Christen unter Kaiser Valens um 329 n. Chr. in Edessa thematisiert, worin eine Parallele zur Verfolgung der Protestanten intendiert gewesen sein mag (vgl. Vignau-Wilberg 1982, S. 70 ff.).
Kommentar von Christina Posselt — 12.02.2010
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Bibliographie: Murer, XL. Emblemata 1622