Kommentar
Diese Illustration aus der 1490 herausgegebenen Belial-Edition steht beispielhaft für Schönspergers umfangreiches Editionsunternehmen der deutschen Übersetzung von Jacobus de Theramos »Consolatio peccatorum seu processus Luciferi contra Ihesum Christum«. Zwischen 1482 und 1500 brachte er sechs bis acht Editionen in Augsburg heraus (C 5814–5820). Wie auch bei anderen Drucken des Belial verwendete Schönsperger multivalente Bildtypen, d. h. er benutzte dieselben Druckstöcke mehrmals innerhalb einer Edition – ein Phänomen, das sich in der gesamten gedruckten deutschen Belial-Rezeption findet. Es lassen sich mit der Ausgabe Augsburg 1472 (Günther Zainer, C 5805) und Straßburg 1475 (Hans Eggstein, C 5804) zwei ikonographische Vorlagen aller späteren Drucke ausmachen. Für Schönsperger ist zudem bekannt, dass er Kopien der Holzschnitte des 1473 von Johann Bäumler ebenfalls in Augsburg erschienenen Druckes anfertigen ließ. (Vgl. Ott 1983, S. 211–224)
Kommentar von Christina Posselt — 11.12.2009
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Belial überreicht Salomon seine Klagschrift