Kommentar
Amberger malte Kaiser Karl V. im Jahre 1532 als sich dieser auf der Rückreise vom Regensburger Reichstag kurzzeitig in Augsburg aufhielt. Dabei handelt es sich möglicherweise um eine Replik des heute verschollenen Porträts von 1530. Auch eine in New York aufbewahrte Zeichnung sowie eine Kopie nach der Version von 1532 werden als visuelle Überlieferung des von Sandrart erwähnten Bildnisses angeführt (vgl. Kranz 2004, S. 372–374). Die Anekdote, in der Sandrart von einem angeblichen Vergleich des Kaisers von Amberger mit Tizian berichtet, unterstreicht seine Wertschätzung für den Porträtmaler. Amberger selbst erwähnt in einem Brief Anfang Oktober 1548 an Antoine Perrenot de Granvelle, dass er das Reiterbildnis V. von Tizian in dessen Beisein repariert habe, da es beim Trocknen durch einen Windstoß umgefallen und an einer Stelle eingerissen war (vgl. Bergdolt/Brüning 1997, S. 33). Dem Bildnis dürfte kein offizieller Auftrag zugrunde gelegen haben, sondern auf Initiative des Malers entstanden sein (Kranz 2004, Kat.-Nr. 9 und S. 118, Anm. 10).
Kommentar von Christina Posselt — 09.06.2009
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Bildnis Kaiser Karls V.