TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 322
Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 547
Dienste aufgenommen/ und bey Ihro Majest. so beliebet worden/ daß selbige nach tödtlichen Hintrit des weitberuffnen Heinzens ihm die Wittib zur Ehe neben andern Käyserlichen Gnaden gegeben.
1610 heiratete Gundelach die Witwe von Jospeh Heintz, Regina Grenzinger (vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 881, Anm. 564,8). Als aber der grausame Lebens-Mäder der Tod bey dieses hohen Monarchen Thür angeklopfet/ und ihme das zeitliche Leben abgeschnitten/ gieng es dieser köstlichen Kunst-Schule/ wie einer Heerde Schaafe/ die ihres treuen Hirten beraubet wird/ so daß die Künstlere allenthalben hin zerstreuet worden/ da ein jeder einen besondern Weg gesuchet; Also hat sich Gondolach in Augstburg seßhaft gemacht/ und daselbst viele schöne Werke/ als die Historien von Carolo Quinto, auf das weitberühmte Rahthaus und an andere Oerter mehr verfärtiget/ würde auch ohne Zweifel seine Tugend und fürtrefliche Wißenschaft noch mehr an Tag gegeben haben/ wann nicht theils selbiger Zeiten betrübter Zustand/ theils sein schon reifes Alter/ ihme den Lauf längeren Lebens und fernerer Arbeit gesperret/ und seine Seele der seligen Ewigkeit Anno 1653. überschicket hätte. Seine Leichpredigt ware die allererste in der neu-erbauten Evangelischen Creutz-Kirchen allda: Sein Contrafät ist in der Kupferblatte MM.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 547
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).JOhann Kornmann/ nach dem er ein berühmter CCXL. Johann Kornmann von Augstburg. Goldschmied gewesen/ wolte auch die Kunst des Wachspoßirens untergreiffen/ und hielte sich dernthalben lang zu Venedig auf/ allwo er allerley zierliche Werke von Figuren in Gold/ Eisen/ Stahl und Stein/ sich aber zugleich sehr berühmt gemacht/ absonderlich durch etliche in Stahl flach erhobne Figuren und Historien/ nach Art und Manier der Basso Rilieuen, zu dem Welt-berühmten und mit Kunst-erfüllten Tisch des großen Liebhabers Daniel Nyß allda/ worzu er sehr verwunderlich/ aus dem ungehorsamen harten Stahl/ überaus rare und vormalen nie gesehene Bilder heraus gebracht/ und deshalben in Medaglien/ Poßiren und Schneiden für den bästen Meister gepriesen worden; zumal weil er zu Rom die Antichen mit sonderbarem Fleiß betrachtet/ denselben gefolget/ auch in denen Medaglien Papst Urbano
Darunter eine Medaille auf Paolo Giordano II Orsini von 1635 mit der Fortuna auf dem Revers (vgl. Benocci 2006, S. 90). und unterschiedlichen Cardinälen und Herren lobwürdig gedienet/ wordurch er sich große Güter würde gesamlet haben/ wofern er sich selbst nicht mit seinen Licentiosen Reden starke Feinde auf den Hals gezogen hätte/ derenthalben er in der Inquisition lange Zeit viel Ubels ausgestanden/ und dardurch um all das Seinige kommen/ welches die Kunst-Erfahrne höchlich bedauret/ und ihm wol bäßeres Glück gewünschet hätten.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).MAtthias Kager war von Mönchen bürtig/CCXLI. Matthias Kager/ von Augstburg. und zu seiner Zeit in der Mahl-Kunst hoch berühmt/ wurde auch viel in der Architectur gebraucht. Er setzte sich endlichen zu Augstburg/ und wurde daselbst in den Raht gezogen/ zu welchem hochgepriesenen Rahthaus er unterschiedliche herrliche Werke
Kager war in mehreren Räumen des Augsburger Rathauses mit der Bildausstattung beschäftigt. In der Ratsstube befanden sich das Jüngste Gericht sowie die heute verschollene Darstellung vom »Tod des Jesebel« (Gode Krämer, in: Kat. Augsburg 1985, S. 212–217). Im nordöstlichen Fürstenzimmer war u. a. die Zerstörung Jerusalems und die Gefangennahme König Zedekias’ zu sehen, im südöstlichen Fürstenzimmer Alexander und die Familie des Darius (Gode Krämer, in: Kat. Augsburg 1985, S. 229–235)./ wie auch Seine Werke. den großen Altar bey den Patribus Dominicanis, und darauf das Jüngste Gericht/ neben dem Stuck/ so außen an der Kirchen
Kager hat nachweislich für viele Kirchen in Augsburg gearbeitet (St. Michael, St. Ulrich und Afra, ehem. Augustiner-Chorherrenstift Hl. Kreuz), allerdings ist kein Werk für die ehemalige Dominikanerkirche St. Magdalena bekannt. Auch das Thema des »Jüngsten Gerichts« findet sich nicht bei den erhaltenen oder dokumentierten Altarbildern; vgl. Netzer 1980; Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 403, Anm. 897.
zu sehen / gemacht: So erhebet auch sein Lob neben andern vielen Werken/ das ansehliche heilig Creutzer-Thor / und das schöne Weberhaus/ so er auswendig herum sehr zierlich bemahlt/ dahero seiner mit nachfolgender herrlichen Grabschrift rühmlich gedacht worden:SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
Sein Grabschrift.PraschInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 404, Anm. 898):
Daniel Prasch: Epitaphia Augustana Vindelica: Ab Annis Fere Sexcentis Usq. Ad Nostram Aetatem Conquisita, Bd. 1, 1624, S. 111.Heic MATTHAEI KAGERI domo Monacensis Reipubl. August. Pictoris, quàm Nobilis & docti, manus & tabulae loquantur, pii manes siti. Vixit Anno Christi CI I LXVI. MD.
Heic LIBIA MAGDALENA Salvatonia chara castaque conjunx, expectat vitam meliorem. Vixit Anno CI I LXVI. MD.
Heic dulces Nati & Nepotes quiescent, donec à coelesti praecone ad ultimum tribunal citemur omnes. Tu mite nobis vove hospes & expecta.
Judicis hanc totam vox beet una domum.PraschInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 404, Anm. 898): Daniel Prasch: Epitaphia Augustana Vindelica: Ab Annis Fere Sexcentis Usq. Ad Nostram Aetatem Conquisita, Bd. 1, 1624, S. 111.
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Diese Vita, die wichtigste Quelle zu Fischers Leben und Werk, wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).CCXLII. Johannes Fischer von Augstburg. EBen um selbige Zeit lebte zu Augstburg ein fürtreflicher Goldschmied/ Namens Johannes Fischer/ der sich durch sonderbare wol-ersonnene Arbeit allda sehr berühmt gemacht/ und weil ihn sein kluger Geist durch innerlichen Trieb immer zu höhern Künsten anreitzte/ begab er sich aus seinem Vatterland/ auf die damalige universale Künsten-Academie Prag/ da er einen guten Grund in der Mahlkunst geleget/ auf welchen er hernach in Italien und andern Ländern einen beständigen Bau gesetzt: Mit solchem Reichtum kehrte er wieder nach Haus/ und ließ durch unterschiedliche wolgleichende Contrafäte/ sinnreiche Historien/ und schöne Inventionen/ meistentheils in den berühmtisten Gebäuden ob dem Weinmark/ gleich als in einem Spiegel/ seinen Kunst-reichen Geist sehen: Absonderlich aber erlangte er/ durch die Wißenschaft den Farben einen langwürigen Bestand zu geben/ großen Ruhm. Endlich verschied er allda im Jahr 1643. nach löblich-abgelegtem Lebens-und Tugend-Wandel/ im 63ten Jahr seines Alters
Ebenso wie Fischers Arbeit als Goldschmied nicht mehr zu verifizieren ist, herrschen auch Zweifel über die von Sandrart angegeben Lebensdaten des Künstlers. Eine 1596 datierte Seite für Philipp Hainhofers Stammbuch lässt vermuten, dass Fischer zumindest früher geboren wurde als 1580; vgl. Sven Hauschke, in: AKL, Bd. XL, S. 370 f./ aus deßen Aschen/ wie von einem Phoenix, nicht allein eine Kunst-reiche Tochter; sondern auch ein gleichförmiger Enkel erwachsen/ deren Ruhm und Tugend ich in nachfolgendem Capitel beschreiben will.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita, die wichtigste Quelle zu Fischers Leben und Werk, wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 549CCXLIII. Franciscus Leux/ von Antorf.FRanciscus Leux von Antorf wurde Käyserlicher Hof-Mahler zu Wien/ und arbeitete nach Rubens Manier/ damit er aber seine Kunst noch bäßer ergreiffen möchte/ begabe er sich in Italien/ hielte sich daselbst etliche Jahr auf/ und kehrte von dannen wieder zuruck in Käysers Ferdinandi II.
Gemeint ist Ferdinand III. Dienste/ darinnen er auch biß an sein Ende verharret: In Contrafäten war er sehr gut/ mahlte dieselbe meist in Lebens-Größe/ ganz gleichend und frölich/ und zwar fast unzahlbar viele für Ihro Käyserl.Majestät und die sieben Churfürsten
Von den vielen Porträts Luyckx’ wurde das Bildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg ausgewählt.. Von Historien mahlte er wenig/ weil er sich niemalen
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 549