TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 263
ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Frans Floris, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 238v-243v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BpmS3k5].
Sandrart übernimmt nicht die gesamte Vita von van Mander, vgl. dazu die Kommentare im Text.welches ihren Mann Floris sehr gekränket/ Und ihm an vielem verhinderlich gewesen/ so daß von ihr gesagt worden/ daß sie die meiste Ursach seines so widerwärtigen Lebens gewesen seye/ weiln sie in seinem kleinen und ruhigen Häußlein nicht verbleiben wollen. Dahero sie sich vielmal verlauten laßen/ sie möge ihr Leben in keiner solchen Einöde enden/ wordurch dann Franz ein Stuck Grund zu kauffen/ und darauf ein sehr herrliche Wohnung bauen zu laßen verursachet worden/ hierzu seinen Bruder Cornelius für einen Baumeister gebrauchend/ der dann das Haus oder Palast/ samt seinen Porten und Pfeilern von grau Erdenstein/ nach der antichen manier gemacht/ und darzu all seines Bruders Baarschaft/ auch noch mehr gelehnt Geld angewendt/ so daß er nicht nur allein all das seinige verbauet/ sondern auch die Arbeit darüber versaumet/ indem er täglich mit seinen Werk- und Bauleuten bey dem Wein gesessen/ und auch dieselbe an ihrer Arbeit verhindert; Er war allzugut und auf seine Sach sehr unachtsam/ hatte viel Sauf-Brüder/ die ihme das seinige wacker/ ohngeacht seines Weibs und Bruders Jacob Floris darüber mehrmals geführten Klag und Schmähung/ durchzubringen geholfen.
Diese Passage über den fehlgeschlagenen Versuch, Floris zu einem arbeitsamen und ökonomisch wirtschaftenden Künstler zu machen, wird bei van Mander deutlich ausschweifender wiedergegeben (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Frans Floris, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 204v f. [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BpmS3k5]). Im Folgenden berichtet van Mander von Altartafeln in Antwerpen, Brüssel und Gent sowie von Werken, die in Lucas de Heeres Sammlung vor dem Bildersturm gerettet wurden.
Da Käyser Carolus zu Antorf seinen Einzug Ist sehr färtig/ und läst ihm seine Arbeit wolzahlen. hielte/ muste Franz darzu große Bilder machen/ dern er täglich sieben verfärtigt/ wann er auch nur sieben Stund des Tags gearbeitet/ und ward ihme von jedem ein Pfund Flämisch gegeben/ welches 5. ganzer Wochen gewähret/ so er aber für einen seiner Discipel einen Tag gearbeitet/ gab ihm selbiger 18. oder 20. Gulden/ und ob er schon lang zu schlaffen gewohnt/ stunde er doch nicht viel vor neun Uhr zur Arbeit auf/ machte aber nichts destominder viel gutes; da auch König Philippus nach Antorf kommen/ hat er in einem Tag ein großes Tuch voll gemahlt/ nämlich eine Victoria, die ein Theil gebunden und gefangen-ligende bey sich hatte/ auch noch viel andere antiche Kriegs-Rüstungen/ welche Ordinanz dann von ihm geäzt/ und in Kupfer gestochen ausgegangen/ und mit Verwunderung anzusehen seyn. Sein Haus hat er auswendig mit der Pictur und andern freyen Künsten auf gelb nicht anders/ dann ob es von Kupfer wäre/ gemahlt. Sein Seine Werke. letzteres Werk/ worüber er auch gestorben/ war für den Gran Prior von Spanien/ und eines von den sonderbarsten Stucken begrieffe in sich ein Crucifix und eine Auferstehung/ jedes 27. Schuch hoch/ diese nun wurden vor seinem Tod noch herrlich geendet/ andere aber sind nach seinem Ableiben von anderen zu End gebracht worden/ und zwar derer etliche von Franz Pourbus, etliche von Crispiaen und andern. Zu Middelburg ist auch von ihm ein sehr herrliches Stuck bey Herren Melchior Wyntgis/ so die schlaffende neun Musen in sich hält/ zu sehen.
Auch an dieser Stelle lässt Sandrart Passagen aus van Manders Vita aus. So berichtet dieser u. a. noch von Werken in den Sammlungen von Jan van Endt und Claes Ionglingh in Amsterdam (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Frans Floris, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 242r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BpmS3k5]). Er hatte ein gemeines Sprüchwort. Dieses lauts: So lang ich arbeite/ lebe ich/ und wann ich spiele/ sterbe ich. Dieses möchten unsere Mahl-Jungen auch wol in der That selbst sagen/ und deme nachfolgen. Franz kame in die Mahler-Zunft Anno 1539. und starb Anno 1570. als er 50. Jahr alt/ und wurde an S. Franciscus-Tag ehrlich begraben;
Van Mander beschließt die Vita mit einer langen Aufzählung von Floris’ Schülern (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Frans Floris, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 242v f. [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BpmS3k5]), von denen u. a. Crispin van den Broeck und Joost de Beer in der Teutschen Academie erwähnt werden und Marten van Cleve und Lucas de Heere mit einer eigenen Vita vertreten sind.
Schließlich setzt van Mander noch die Lobverse von Lampsonius und Lucas de Heere ganz ans Ende der Vita von Frans Floris (vgl. Mander, Schilderboek,Het leven van Frans Floris, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 243r f. [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BpmS3k5]).ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Frans Floris, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 238v-243v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BpmS3k5].
Sandrart übernimmt nicht die gesamte Vita von van Mander, vgl. dazu die Kommentare im Text. SandrartInformat. on source text markers:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. Sein Contrafät ist in der Kupferblatten GG. zu sehen.SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
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Die kurze Vita nach van Mander liegt dem Anfang von Sandrarts Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Christoffel Swarts, Schilder van Munchen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 258r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bq0ZJ2t].LXXXIII. Christoph Schwarz/ von Ingolstadt/ Mahler.CHristoff Schwarz von Ingolstadt/ war zu seiner Zeit auch ein köstliches Perle unserer Kunst/ und Ihro Churfürstl. Durchl. in Bayren Hof-Mahler. Was er für ein herrlicher Colorirer gewesen/ solches bezeugen seine prächtige Werke zu München und anderer Orten in denen Kirchen. Von seiner Invention hat der künstliche Kupferstecher Johann Sadeler unterschiedliche in Druck gegeben/ neben andern als eine Passion,/ da Christus meistens unter den Füßen oder auf der Erden ligt/ woraus dann sein herrlicher Geist in ordinirung und Stellung der Bilder abzunehmen.ManderInformat. on source text markers
Die kurze Vita nach van Mander liegt dem Anfang von Sandrarts Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Christoffel Swarts, Schilder van Munchen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 258r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bq0ZJ2t]. SandrartInformat. on source text markers:
Der größte Teil der Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 19).The end of this part of the text is on page 486Unter andern mahlte er zu München/ im naßen Kalk/ eine ganze Facciata, oder Gibel einer großen Behausung in der alten Burg-Gaßen/ und daran viel Ist ein trefflicher Künstler in fresco. Römische Historien von Camillo und dergleichen/ so er alle ganz meisterhaft ordinirt/ ausgemacht und colorirt/ daß sie in Oelfarb nicht zu verbässern; ja seine auf naß gemahlte Werke übertreffen in Warheit an Colorit alle andere/ und schienen seine eigene Gemälde in Oelfarbe meistentheils dagegen nur wie Waßerfarben/ welches doch wider alle Natur der Kunst und gar fremd ist/ indem es mit der Oelfarb diese Beschaffenheit hat/ daß sie den Vortheil zu dem Leben gibt/ so aber in fresco sonst nicht so wol seyn kan/ und doch ist solches von ihme dermaßen herrlich bewiesen worden/ daß er dißfalls/ wie auch in dem übrigen allem/ die Berühmteste/ so zu seiner Zeit gelebt haben/ gar leicht überstiegen.
Von seiner Hand ist an eines Bierbräuers Seine Werke in fresco Haus/ in selbiger/ Straßen auf einer großen Maur die Auferstehung Christi mit allen Umständen Lebens-groß zu sehen/ in welcher ein trefliche Ordinanz und Wolstand zu observiren. Ferner ist in der Kauffinger Gassen/ in einer Behausung/ worinnen Handelsleute/ die Hevische genannt/ wohnen/ ein schöner Gibel/ den er ganz gemahlt/ und darbey sehr vernünftig alles ordinirt/ von ihme zu sehen/ woselbst die Fenster mit stucco, Figuren und andern ornamenten umfasset/ sonderlich wie Romulus die eingeladne Sabinen/ durch seine Kriegsknechte/ ihrer Weiber und Töchter beraubet/ welches alles zusammen/ und ein jedes absonderlich/ in seinem Wesen und an Invention und Zeichnung/ auch guten colorit in fresco von so großer Würde/ daß die Kunstverständige nicht ohne Ursach solches um großen Werth auf Tuch gewünschet/ dann es ist gewiß/ daß in Teutschland und Italien Seine Werke in Oel-Farb. niemals auf Kalch etwas schöners und ruhmwürdigers so gemahlt zu Gesicht bekommen; gleichfalls ist bey denen PP. Jesuitis, im Collegio daselbst/ auf dem großen Saal die Jungfer Maria/ mit den Kindlein/ in halben Bildern Lebens-groß von dieses Schwarzen allerbästen Manier zu sehen/ so in höchsten Ehren/ wie billig/ gehalten wird/ unter andern guten Qualitäten/ als daß es in seiner gerechten vollkommenen Stärke und guten colorit war auch diese/ daß in der Jungfer Maria die jungfräuliche Zucht und Schönheit/ wie auch alles andere/ vernünftig vorgebildet worden.
Eben von dergleichen Würde hat er auch ein sehr curioses Altärlein mit 2. Flüglen in Oelfarb extraordinari-fleißig gemahlt/ an welchem das
Der größte Teil der Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 19).The end of this part of the text is on page 486