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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 66

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Das III. Capitel.
THOMA GIOTTINO, LIPPO,
und noch 5. andere Mahlere und Künstlere.
Innhalt.

XIV. THOMA GIOTTINO, Florentinischer Mahler. Seine Werke. Ein todter Christus/ worbey die affecten treflich ausgebildet. Seine sonderbare Manier zu mahlen. XV. LIPPO, Florentinischer Mahler. Ist gar zänkisch. Dello erfindet die Bildung der Musculen. XVI. MASACCIO, Mahler aus dem Castell S. Johann zu Valdarno. Wie künstlich desselben Arbeit gewesen. Mahlere/ so ihme nachgeahmet. Seine Werke. Seine Grab-Schrift. XVII. LEO BAPTISTA ALBERTI, Florentinischer Mahler und Baumeister. Schreibet viel Bücher. XVIII. PIETRO DELLA FRANCESCA dal Borgo à S. Sepolcro, mahlet eine Schlacht. XIX. GIOANNI DA FIESOLE, Mahler und Prediger-Mönich. Seine Frömmigkeit und Demut. Seine Werke/ in miniatur. Seine große Stucke/ unser liebe Frau. Andere seine Werke daselbst bey S. Maria Novella, und S.Marco, darunter das hohe Altar-Blat. Zu Fiesole die Verkündigung Mariae; Zu Rom eine Capell. Seine Lehrjünger und Grab-Schrift. XX. PHILIPPO LIPPI, Florentinischer Mahler und Carmelitaner-Mönich. Verläßt die Mönichs-Kappe/ und erledigt sich/ durch seine Kunst/ aus der barbarischen Leibeigenschaft. Seine Werke zu Florenz. Zu Prato mahlet er den Leichnam S. Bernardi, die Historie von S. Stephano, und die Historie von S. Johannes dem Tauffer. Ist ein Meister/ die affecten wol auszubilden. Ist sehr unkeusch. Entführet eine Nonne/ und wird ihm mit Gift vergeben. Seine Grab-Schrift.

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Tomas, toegenaemt Giottino, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101r–101v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fhvo7O]. Sandrart übernimmt nicht die einleitenden Worte der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010
VIX. THOMA GIOTTINO, Florentinischer Mahler. THOMA GIOTTINO, wurde Anno 1324, zu Florenz gebohren: Sein Vatter ware derManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Tomas, toegenaemt Giottino, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101r–101v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fhvo7O]. Sandrart übernimmt nicht die einleitenden Worte der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010
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Dieser Bezug zur Binnenstruktur der Teutschen Academie ist ein Zusatz Sandrarts.Christina Posselt, 07/07/2011
im 6ten §. gelobteSandrartInformat. on source text markers
Dieser Bezug zur Binnenstruktur der Teutschen Academie ist ein Zusatz Sandrarts.Christina Posselt, 07/07/2011
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Tomas, toegenaemt Giottino, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101r–101v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fhvo7O]. Sandrart übernimmt nicht die einleitenden Worte der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010
Steffano Giottinos Vater ist nicht mit Stefano Fiorentino zu identifizieren. Vielmehr handelt es sich vermutlich um den in Florenz tätigen Maler Tommaso di Stefano (Mitglied der Arte dei maestri di pietra von 1385 an), von dem auch Vasari berichtet und der selbst ein Giotto-Schüler gewesen sein könnte. Als Sohn des Malers Ricco di Lapo und einer Caterina, Tochter des Giotto di Bondone wird dieser Tommaso di Stefano von Filippo Baldinucci (Notizie de’ professori del disegno da Cimabue in qua, Bd. I, Florenz 1681) eingeführt. Die Verwandtschaftsbeziehung zwischen Giottino und Stefano formuliert der Anonimo Magliabecchiano, von Vasari erfahren wir, dass er auch dessen Schüler gewesen sei. Giottino wurde also wahrscheinlich in der Werkstatt seines Vaters und Giotto-Schülers bzw. -Nachfahre ausgebildet. (Vgl. AKL, Bd. LIV, S. 470.)Christina Posselt, 07/07/2011, bey dem er dann auch den Grund in der Mahl-Kunst geleget; von ihme begab er sich in die Lehr bey Giotto, dessen Manier im Mahlen er anzunehmen verlangte/ und auch glüklich erhielte/ ja diesen seinen Lehrmeister gar übertraffe: Er wurde von ihm deßhalben Giottino genannt/ und behielte hernach diesen Namen allezeit/ dannenhero etliche/ wiewol unrecht/ ihn für Giottens Sohn ausgegeben haben.

Seine Werke Er machte unter andern/ ein zwar an sich selbsten gutes/ doch/ weil es zu Beschimpfung eines Herzogs/ dem er etliche Geyer und andere Raubvögel/ um dem Kopf herum fliegend/ gemahlt/ gerichtet worden/ keines Lobs würdiges Stuck/ sintemahl unsrer edlen Kunst eine Unehr angethan wird/ wo man/ mit derselben/ die von dem obersten Himmels-Regenten/ uns zu Ober-Herrn auf dieser Welt verordnete Herrn und Potentaten/ affrontiren Ein todter Christus/ wobey die affecten treflich ausgebildet. will. Ferner hat er in einem Gemälde mit Eyerfarben gebildet einen todten Christum/ und um ihne herum die weinende Maria/ den bekummerten Nicodemus, und andere/ welche alle zwar mit lieblichen/ doch sehr kläglichen Geberden und Bewegungen ihrer Glieder/ weinende die innerliche Herzens-Betrübnis an Tag geben: Ihre Angesichter entdecken die Traurigkeit des Gemüts/ welches beseufzet die Abscheulichkeit der Sünden/ derenthalben unser Erlöser einen so abscheulichen Tod hat ausstehen müssen. In welchem Stuck am meisten zu bewundern ist/ daß dieser Künstler/ nicht allein

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durch hohen Verstand ergründen; sondern auch mit dem Pinsel ausbilden können die höchste Traurigkeit in einem Augesicht/ das darbey seine Schönheit und Lieblichkeit behält/ sintemal die Zusammenziehung der Augbrauen/ neben einer etwas krummen Verstellung der Augen/ Nasen und des Mundes/ welches zu Ausbildung einer großen Betrübnis erfordert wird/ die Freundlichkeit sonst vertreibet/ und einem lieblichen Gesicht seine Holdseligkeit entziehet.

Es ware Giottino in seiner Arbeit sehr fleißig und zierlich/ strebte mehr nach Ehren als Gewinn/ und lebte nicht so sehr sich selbsten/ als andern zu gefallen: Obwol aber wenig mehr von ihme zu sehen/ Seine sonderbare manier zu mahlen. so zeiget doch das jenige/ was noch vorhanden/ seine gute Manier/ die er absonderlich in Haaren/ Bart und Gewändern merken lassen/ als welche so glatt/ artlich und lieblich gebildet/ daß man mit Warheit von ihm sagen kan: Es habe sich der ganze Wolstand einer vollkommenen Wissenschaft bey ihm versamelt. Indem er aber nun so eyfrig in seinem Thun ware/ gab er wenig auf seine Wolfahrt und Gesundheit acht/ weßwegen er an einer verzehrenden Schwachheit je länger je mehr abnahm/ biß er endlich/ nach vieler gehabter Müh und Arbeit/ in dem 32sten Jahr seines Alters/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Tomas, toegenaemt Giottino, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101r–101v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fhvo7O]. Sandrart übernimmt nicht die einleitenden Worte der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010
SandrartInformat. on source text markers:
Dieser metaphorische Schluss, in dem das Leben und Sterben des Künstlers mit dem Wachstum der Kunst verbunden wird, entstammt Sandrarts Feder.Christina Posselt, 07/07/2011
verschieden/ allen Kunst-liebenden/ die von einem so zierlichen Baum noch mehr gehofte edle Früchte entziehend/ und dieselbe nach ihme seufzend hinterlassen.SandrartInformat. on source text markers
Dieser metaphorische Schluss, in dem das Leben und Sterben des Künstlers mit dem Wachstum der Kunst verbunden wird, entstammt Sandrarts Feder.Christina Posselt, 07/07/2011

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Lippo, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101v–102r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fle09G]. Der Einleitungssatz der Vita von van Mander ist nicht übernommen und die Struktur ist leicht verändert – der Exkurs zu Dello Delli und die Umstände von Lippos Tod schildert van Mander am Ende der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010
XV. LIPPO, Florentinischer Mahler.LIPPO, der Florentinische Mahler/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Lippo, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101v–102r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fle09G]. Der Einleitungssatz der Vita von van Mander ist nicht übernommen und die Struktur ist leicht verändert – der Exkurs zu Dello Delli und die Umstände von Lippos Tod schildert van Mander am Ende der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010
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Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
dessen Contrafet in der Kupferblatten/ mit L bezeichnet/ zu finden/SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Lippo, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101v–102r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fle09G]. Der Einleitungssatz der Vita von van Mander ist nicht übernommen und die Struktur ist leicht verändert – der Exkurs zu Dello Delli und die Umstände von Lippos Tod schildert van Mander am Ende der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 273
war gebohren Anno 1354. und brachte überaus schöne Werke zuwegen/ obwol er spat zu

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, T’leven van Lippo, Florentijnsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 101v–102r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Fle09G]. Der Einleitungssatz der Vita von van Mander ist nicht übernommen und die Struktur ist leicht verändert – der Exkurs zu Dello Delli und die Umstände von Lippos Tod schildert van Mander am Ende der Vita.Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 273