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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 63

Mander (Continued from previous page)Informat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 11): Mander, Schilderboek, Het leven van Bonamico Buffalmacco, Schilder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 98r–99v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631F6d4sE].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 268
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nicht selbst käme zu arbeiten? Buffalmacco dieses hörend/ machte aus Stülen einen Meister/ henkte ihm einen hüpschen Mantel um/ zoge eine Kappe über einen Wasserhafen/ so den Kopf praesentiren solte/ und ließ ihn also sitzen und mahlen/ er selbst aber kam lang nicht wieder an die Arbeit: Die Nonnen verlangten zu wissen/ was der Mahler machte/ weil sie aber/ durch einen Spalt/ einen so fürnehmen Meister dort sitzen sahen/ getrauten sie sich nicht hinzugehen/ biß zu Nacht/ da fanden sie ihren schönen und fleißigen Meister/ worüber dann sehr gelacht/ und er gebetten worden/ seine Arbeit zu vollenden. Er machte auch auf nassen Kalk Macht die Patriarchen und Evangelisten. vier Patriarchen/ und die vier Evangelisten/ alle zwar sehr wol/ doch den Lucas am allerbästen/ als wann er in die Feder bliese/ damit sie Dinten geben möchte.

Er hat sonst so viel Kurzweil als Arbeit gemacht/ und würde zu lang fallen/ seinen ganzen Lebens-Lauf zu erzehlen: Obwol er aber der schimpflichsten Bossenreißer einer war/ so hat ihm doch des Wird von einem Affen verspottet. Bischoffs zu Arezzo Affe einen großen Bossen bewiesen: Dann/ als unser Künstler in der Kirche daselbst arbeitete/ sahe ihm täglich und mit großer Aufmerkung der Aff zu/ wie er die Farben bereitete und auflegte/ stiege hernach an einem Sonntag selbst auf das Gerüst/ und übermahlte des Buffalmacco Werk/ von oben biß unten überall. Als dieser nun des andern Tags wieder an seine Arbeit kame/ und dieselbe so besudelt sahe/ klagte ers dem Bischoff/ vermeinend/ daß die Mahler zu Arezzo ihme diesen Bossen aus Neid bewiesen. Der Bischoff redte ihm zu/ daß er das verdorbene wieder zurecht bringen/ und in der Arbeit fortfahren solte; er wolte heimlich etliche bewafnete Männer beobachten lassen/ wer dieses müsse gethan haben: Da nun diese die Wacht hielten/ sahen sie den Affen wieder hinauf steigen/ die Farben mischen/ und wie das erstemahl arbeiten/ ruften deßwegen dem Buffalmacco, damit er den neuen Meister selbst sehen möchte: Worüber dann ein großes Gelächter entstanden.

Er mahlte einsmals für einen Bauren auf nassen Kalk ein Marien-Bild/ welches ihm der Baur/ als Zwinget einen Bauren/ ihm seine Arbeit zu zahlen. es färtig ware/ nicht bezahlen wolte/ derohalben machte er alsobald/ für das Kindlein/ einen jungen Bären der Marien auf den Arm: Worüber der Baur nicht allein betrübt; sondern auch gezwungen wurde/ ihn zu bitten/ daß er den Bärn wieder hinweg thun/ und das Kindlein darfür hinmachen wolte/ gegen williger und guter Bezahlung/ welches dann/ vermittelst eines nassen Schwammes/ von ihm geschahe. Der obgedachte Bruno, sein vertrauter Freund/ klagte ihm einmahl/ daß seine Figuren nicht so lebhaftig schienen/ als die von ihm gemachte: Buffalmacco wiese ihn zu des Cimabue Lehret die Bilder redend machen. Gemälde/ in denen er den Bildern Zettel/ als aus dem Mund gehend/ angemacht/ sagend/ daß er auf diese Weise sie nicht allein lebhaft/ sondern gar redend machen könne; welches dem Bruno und andern der Kunst unerfahrnen sehr wol gefiele: Eben wie manchmal eine aus Kurzweil fürgebrachte Rede/ einfältigen Leuten wol gefält/ und/ als ob es etwas besonders wäre/ angenommen wird.

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Kurz/ wann Buffalmacco seine Vernunft zu Raht nehmen/ und fleißig seyn wolte/ verfärtigte er sehens- und Ruhm-würdige Werke. Bey seinen und anderer alter Meistere Werken kan man beobachten/ Alte Kleidungen/ wie sie zu brauchen. daß sie allerhand seltsame Kleidungen/ und damals übliche Hüllen gemacht/ welche/ wann sie noch heute in alten Historien/ an gebührenden Orten gebraucht werden/ in den Ordinanzien eine schöne Zierde geben. Er starbe Anno 1340.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 11): Mander, Schilderboek, Het leven van Bonamico Buffalmacco, Schilder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 98r–99v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631F6d4sE].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 268

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 11): Mander, Schilderboek, Het leven van Ambrosius Lorentzetti, Schilder van Siena, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 99v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631FD3W8L].Christina Posselt, 07/21/2010
IX. AMBROSIO LORENZETTO, Mahler von Siena, AMBROSIO LORENZETTO, von Siena bürtig/ ware wolgelehrt/ hielte sich prächtig/ und doch dabey mäßig: Er praesentirte viel mehr einen Edelmann oder Philosophum, als einen Mahler/ wie er dann auch in das Stadt-Regiment gezogen worden/ dannoch aber hat er auch manche schöne Mahlerey gemacht/ und seine Historien gar andächtig und liebreich gebildet. Zu seinem unsterblichem Ruhm/ schreibt man von ihm/ daß er Bildet zum ersten Luftgeschichten. der erste gewesen sey/ welcher Regen/Ungewitter/ und andere dergleichen Luft-Geschichten gebildet habe/ absonderlich aber war er in Eyerfarben und auf nassen Kalk ein sehr fürtreflicher Meister. Er starbe in dem 83sten Jahr seines Alters.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 11): Mander, Schilderboek, Het leven van Ambrosius Lorentzetti, Schilder van Siena, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 99v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631FD3W8L].Christina Posselt, 07/21/2010

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, Het leven van Pieter Cavallini, Roomsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 99v–100r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631FIBs8z].Christina Posselt, 07/21/2010
ALs das alte Rom/ durch das verderbliche Kriegs-wesen/ von dem Gipfel seines ehmals gehabten großen Ruhms ganz herunter gestürzet/ und nunmehr der studien/ Waffen-übungen/ und X. PIETRO CAVALLINO, Römischer Mahler. aller Künsten beraubet war/ wurde darinn PIETRO CAVALLINO gebohren/ welcher des Giotto, nachdem er in Rom kommen/ Lehrjünger worden/ und ihm/ neben dem Schiff von Mosaik/ in S. Peters Vorhof/ viel Arbeit daselbst hat verfärtigen helfen/ auch nachmals allein so viel Werke gemacht/ daß derselben weitläuftige Erzehlung zu lang fallen würde. Das fürnehmste aber war ein Sein Werk zu Ascesi, ein Crucifix. Crucifix/ in nassen Kalk/ zu Ascesi, so schön gemacht/ daß es ohne einige Ungleichheit scheinet/ als ob das ganze Werk in einem Tag gemacht worden wäre. Darneben siehet man viel/ und mit mancherley fremden Kleidungen und Waffen geziertes Volk zu Pferd: Oben in der Luft ruhen auf ihren Flügeln unterschiedliche Engel/ theils für Traurigkeit weinend/ theils die Hände ineinander schlagend/ theils die Arme Creutz-weiß übereinander schrenkend/ und noch viel andere Gebärden und Bewegungen vorstellend/ welche alle vom Mittel niederwerts in das Gewülk gebildet. Etliche schreiben von ihme/ daß er auch runde Bilder geschnitten habe/ wie sie dann das Crucifix/ auserhalb Rom/ in S. Pauli Kirche/ für sein Werk halten wollen/ von dem sonsten für gegeben wird/ daß es Anno 1370. mit der H. Brigitta solle geredet haben. Weil aber Wird für einen Heiligen gehalten. dieser Cavallino sehr demütig und Gottsfürchtig gelebet/ wurde er für einen Heiligen gehalten/ und starb im 85sten Jahr seines Alters/ am Lendenweh; Seine Arbeit hat er meistens um das Jahr 1364. verfärtiget/ und ist auserhalb Rom/ in jeztgedachter S. Pauls-Kirche/ mit dieser Grab-Schrift/ begraben worden:

Seine Grabschrift. Quantum Romanae Petrus decus addidit urbi
Picturâ, tantum dat decus ipse Polo.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 12): Mander, Schilderboek, Het leven van Pieter Cavallini, Roomsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 99v–100r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631FIBs8z].Christina Posselt, 07/21/2010