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TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 12

Mander (Continued from previous page)Informat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Het Leven Der oude Antijcke Doorluchtige Schilders, Egyptenaers, Griecken, en Romeynen, Van Gyges uyt Lydien, den eersten Schilder in Egypten, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 62r f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kocy8NU].Christina Posselt, 11/04/2011The beginning of this part of the text is on page 209
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Ergötzlichkeit. Diese wird unter andern auch in den Künsten gefunden/ die mit Verwunderung das Gesichte/ Gehör/ oder andere Sinnen erfreuen: wordurch dem Menschen der Verdruß seiner Himmel-ausländischen Pilgramschafft benommen wird: eben wie ein gesprächiger Reis-Gesell/ mit seinen anmutigen Erzehlungen/ die Meilen abkürzet/ und die Reise/ eh man sich dessen versiehet/ zum verlangten Ziel der Wanderschaft fördert. Es zeigen aber die Künste/ welche etliche für überflüssig und unnötig achten/ als die Mahlerey/ Poesy und Musik/ für sich selbst genugsam/ wieviel sie vermögen/ das Gesicht/ Gehör und Gemüte zu erfreuen und zu belustigen.

DIe Edle Mahler-Kunst betreffend/ habe ich/ nach fleissigem Untersuchen/ selbige auf diesem Theatro vorzustellen/ mir vorgenommen/ und zwar hiermit anfangs/ deren ersten Erfinder/ I. GYGES ein Lydier/ erster Mahler in Egypten. den GYGES, welchen Namen ihme der Urbinische Geschichtschreiber Polydorus, lib. 2. cap. 24. zueignet/ und solchen aus Plinii lib. 7. cap. 56. geholet. Dieser Gyges war geboren in der Landschafft Lydia, welche oberhalb des Landes Jonia, gegen Aufgang/ liget/ gegen Mitternacht mit Mysia gränzet/ und gegen Mittag das Königreich Caria berühret. Die Alten nenneten dieses Land Moeonia: Die Haupt-Stadt ware Sardis, und lage an dem Berg Tmolus, allda der fürtreffliche Palast des Königs Croesi zu sehen gewesen. Diese Lydier waren vor alten Zeiten dem Götzen-Dienste sehr zugethan/ darum sie von den Griechen Tuscans genennet worden/ welches so viel heisen soll/ als ein Götzen-Priester. Sie haben mit ihrem König Tyrrheno das siebende Reich von Italien eingenommen und gewonnen: worvon dem Toscaner-Land und dem Tyrrhenischen See Die Lydier brachten die Mahler-Kunst in Italien. der Name geblieben ist. Diese nun/ weil sie sich beflissen den Göttern zu dienen/ als haben sie die Kunst der Bild- und Mahlerey gar zeitlich in dieses Theil von Italien gebracht. Wie dann bey vielen alten Scribenten/ fürnemlich bey Leo Baptista Alberti zu lesen ist/ daß die Zeichen-Kunst/ zur Zeit des Porsenna, in grosser Vollkommenheit geschwebet. Solches bezeuget auch Alte Figuren in Hetruria aufgegraben. dessen Grab-Schrift/ welche man unlängst zu Chiusi entdecket/ und darbey viele schöne und halb-runde Figuren gefunden hat. Dergleichen geschahe auch zu Viterbo, und Anno 1554. zu Arezzo, da man ein Bild von Metall/ die Chimaera, aufgegraben Die »Chimera van Bellerophon« wie van Mander korrekt angibt (vgl. Mander, Schilderboek, Het Leven Der oude Antijcke Doorluchtige Schilders, Egyptenaers, Griecken, en Romeynen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 62v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kocy8NU]); es handelt sich um die 1553 bei Arezzo aufgefundene etruskische Bronzestatue der Chimäre, die der Sage nach von Bellerophon getötet worden sei.Christina Posselt, 11/03/2011. Dieses alles gibt zu kennen/ daß die Toscaner gar zeitlich kunstreich gewesen seyen. Man fande auch gewiße Schriften in der Klaue dieses Bildes/ und auf den andern Bildern zu Viterbo, deren fremde Characteres das Altertum anzeigen/ massen solche kein Gelehrter unsrer Zeit zu errahten oder zu lesen vermochte.

Gyges erfindet die Zeichen-Kunst. Nun aber zu unserm Lydischen Gyges wieder zu kehren/ so wird ihm die Ehre gegeben/ daß er/ in Egypten sich aufhaltend/ die Mahler-Kunst erfunden/ und der erste Zeichner gewesen. Wann er aber eigentlich gelebet/ auch wem er diese neue

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Erfindung mitgetheilet/ darvon haben wir keine Gewißheit. Kundbar ist/ daß Egypten zeitlich wol-erbauet gewesen/ und des Götter-Dienstes gepflogen habe: bey welchem die Zeichen-Kunst gemeinlich/ gleichwie der Weinstock am Ulmenbaum/ aufwächset und empor kommet. So ist demnach zu vermuhten/ daß die Nymfe Pictura erstlich/ an der Gegend des sandigten Nilus, ihren viel-farbigen Rock angezogen/ auch von dar aus über andere Völker/ zu grosser Verwunderung/ weit ausgebreitet/ und ihre Schönheit auf die Die Egypter berühmen sich der Erfindung dieser Kunst Schau geführet. Wie deme nun seyn mag/ so rühmen sich doch die Egypter (nach Plinii Zeugnis) daß sie dieser Kunst erste Erfinder seyen/ und zwar durch besagten Gyges. Dieses aber scheinet fremd/ was sie hinzu setzen: daß nämlich diese edle Wissenschaft/ schon sechs tausend Jahre vorher/ eh sie von ihnen zu den Griechen gekommen/ bey ihnen gewesen sey. Allhier hätte ich wieder eine lange Arbeit zu untersuchen/ wie unterschiedliche Völker die Jahr-Zahlen so ungleich nehmen: Dann/ nach unserer Rechnung/ ist die Welt nicht so alt/ daß diese Berühmung der Egypter wahr seyn könte. ich lasse aber dieses die Gelehrten ausfechten/ und will zu den andern fortschreiten.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Het Leven Der oude Antijcke Doorluchtige Schilders, Egyptenaers, Griecken, en Romeynen, Van Gyges uyt Lydien, den eersten Schilder in Egypten, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 62r f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kocy8NU].Christina Posselt, 11/04/2011The beginning of this part of the text is on page 209

ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Pyrrhus, de Neef van Dedalo, d’eerste Grieksche Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 62v f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63koaKi8J].Christina Posselt, 11/04/2011
EIne fürtreffliche Kunst/ die der Menschen Verwunderung nach sich ziehet/ kan/ wegen des Glanzes ihrer Schönheit/ nicht verborgen bleiben: welches die Ursach seyn mag/ daß unsere Mahler-Kunst aus Egypten in Griechen-Land gekommen/ und alldar/ als eine neue Erfindung/ herfür gebrochen/ durch den Vetter oder Nefe des II. PYRRHUS, erster Griechischer Mahler/Daedali Nefe/ Daedalus, welcher PYRRHUS, bey andern aber EUCTIS, heisset. Diesen benennet Aristoteles, daß er der erste Mahler in Griechen-Land gewesen seye. Daedalus aber war ein großer Künstler in Bildhauen/ Zeichnen/ und andern Kunst-Sachen/ ein Athener/ und lebte zur Zeit des Regenten hat fast vor 2800. Jahren gelebet. Thesei, Anno Mundi 2730. vor Christi Geburt im 1120. Jahr. Hieraus ist nun abzunehmen/ daß kurtz nach dieser Jahr-Zahl die Mahler-Kunst in Griechen-Land ihren Anfang genommen habe.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Pyrrhus, de Neef van Dedalo, d’eerste Grieksche Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 62v f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63koaKi8J].Christina Posselt, 11/04/2011

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Polygnotus, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 63r f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63koVYobt].Christina Posselt, 11/04/2011
IN Beschreibung des Lebens dieser alten Meistere/ befinde ich/ daß man/ um nicht auf Irr-Wege zu gerahten/ alles fleissig aus den alten Scribenten auf zu suchen/ und zu unterscheiden habe. Theophrastus, als Plinius meldet/ ist der Meinung III. POLYGNOTUS Mahler zu Athen. gewesen/ POLYGNOTUS, von Athen gebürtig/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Polygnotus, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 63r f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63koVYobt].Christina Posselt, 11/04/2011
SandrartInformat. on source text markers:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
( dessen Contrefät in der Kupfer-Blatten mit Lit. C. gezeichnet zu finden)SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Polygnotus, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 63r f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63koVYobt].Christina Posselt, 11/04/2011The end of this part of the text is on page 211
sey unter den Griechen der erste Mahler gewesen. Es ist aber zu wissen/ daß/ als die Mahler-Kunst erst geboren/ und sehr unvollkommen ware/ der jenige/ so etwas zu deren Verbesserung erfunden/ leichtlich für einen Erfinder derselben können gehalten werden. Encaustice oder das Mahlen mit Feuer/ von ihm erfunden. Es ist aber Polygnotus, so viel man mutmassen kan/ der erste gewesen/ der mit Feuer gemahlet. Van Mander verwendet an dieser Stelle auch die Bezeichnung dieser Technik, Enkaustik (vgl. Mander, Schilderboek, Van Polygnotus, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 63r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63koVYobt]).Christina Posselt, 11/04/2011 Diese Manier zu arbeiten habe ich fleissig untersucht/ und befunden/ daß es sey gewesen das amaliren auf Gold/ oder mit heissen und glüenden Eisen/ etwas auf Holz oder Helfenbein zu

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Polygnotus, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 63r f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63koVYobt].Christina Posselt, 11/04/2011The end of this part of the text is on page 211