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TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 69

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I. D. Sandrart Invent. R. Collin fe. Antv.

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Sandrart beschließt dieses V. Kapitel mit einem langen selbständig verfassten Passus – obgleich mit Anlehnungen an Leonardos Kap. 174 und 177 (vgl. Leonardo, Trattato (1651), Kap. CLXXIV, Delle misure del corpo humano e piegamenti di membrae, überprüft anhand der Ausgabe Leonardo, Trattato 1651 (ital. Editio princeps Du Fresne), S. 51 und Kap. CLXXVII, Delle giunture de’ piedi, e loro ingrossamenti et diminutione, überprüft anhand der Leonardo, Trattato 1651 (ital. Editio princeps Du Fresne), S. 52); s. Heck 2009(c), S. 386.Christina Posselt, 07/20/2010
Dieses haben alle vortrefliche Meister/ auch unter den Antichen/ wargenommen: wie ferner unter andern zu sehen an dem Laocoon, dessen linker Schenkel eine ganze Hand-breite länger/ als natürlich/ gemacht ist; und das darum/ weil das Bild sitzend von unten auf gesehen wird/ und daher zu kurz vorgekommen wäre.

Der Mahler/ mus auch die Anatomie, wegen der Musculen und Gebeine/ verstehen. Es ist endlich auch höchst-nötig/ daß man/ neben äuserlicher Proportion des Menschlichen Leibs/ auch von allen unter der Haut ligenden Musculen/ deren Ursprung/ Form und Würkung/ nicht weniger von den innern Gebeinen/

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gründliche Wissenschaft habe: ohn welche man/ in den nackenden Bildern/ nur nach geraht-wol handlet/ und gleich wie der Blinde nach dem Ey schläget. Hierinnen nun der Jugend auch behülflich zu seyn/ weil ich/ wegen der Zeit-änge/ mit etlichen allbereit-gezeichneten Stucken von der Anatomie nicht zu Kupfer kommen können/ eine alte Statue Der geschundene antiche Marsyas, ein Anatomie Bild. des Palazzo Justiniani zu Rom/ nämlich den geschundenen Marsyas, hierbey in der Platte b vorstellig gemacht: woraus besagter Anatomie vörderer Theil/ mit ihren Gebeinen und Musculen/ zu genügen erscheinet.SandrartInformat. on source text markers
Sandrart beschließt dieses V. Kapitel mit einem langen selbständig verfassten Passus – obgleich mit Anlehnungen an Leonardos Kap. 174 und 177 (vgl. Leonardo, Trattato (1651), Kap. CLXXIV, Delle misure del corpo humano e piegamenti di membrae, überprüft anhand der Ausgabe Leonardo, Trattato 1651 (ital. Editio princeps Du Fresne), S. 51 und Kap. CLXXVII, Delle giunture de’ piedi, e loro ingrossamenti et diminutione, überprüft anhand der Leonardo, Trattato 1651 (ital. Editio princeps Du Fresne), S. 52); s. Heck 2009(c), S. 386.Christina Posselt, 07/20/2010