Der Jünger Johannes unter dem Kreuz
- Dürer, Albrecht ; So die allgemeine Zuschreibung im 17. Jh., die Sandrart zugunsten Grünewalds korrigiert.
- Grünewald, Matthias ; Sandrart nimmt damit eine plausible Korrektur der im 17. Jh. allgemeinen Zuschreibung an Dürer vor.
Related persons
Related places
Literature
- Ziermann 2001; S. 12
Basic data
Date
unbekannt
Material(s)/Technique
Ölgemälde (?)
Dimensions
lebensgroß (?)
Inscriptions
»Matthaeus Grünwald Alemann fecit« (von der Hand Sandrarts)
Location
verschollen
Mentions in the “Teutsche Academie”
“… ist aber übel zu bekommen/ und solle auch von dieser Hand seyn/ gleichfals ist zu meiner Zeit in Rom ein heiliger Johannes mit zusammen geschlagnen Händen/ das Angesicht übersich/ ob er Christum am Creutz anschauete/ gewesen/ überaus andächtig und beweglich/ in Lebens-Grösse/ mit herrlicher gratia, so aestimirt/…”
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 237
Annotations
Die Zeichnung, die Sandrart in Rom gesehen hat, ist bis dato nicht identifiziert. Die Beschreibung erinnert jedoch an ein anderes Werk Grünewalds, den Tauberbischofsheimer Altar, für den sich eine Studie zum Johannes unter dem Kreuz Christi erhalten hat.
Es handelt sich hier wohl nicht, wie Ziermann annimmt, um eine Zeichnung, sondern um ein Gemälde, vielleicht eine kleinere Kreuzigungsszene wie die Tafel im Basler Kunstmuseum. Ein solches Werk ist in den Barberini Sammlungsinventaren leider nicht nachgewiesen. Die Attribution an Dürer, die Sandrart (in Anbetracht seiner erheblichen Kenntnisse des Grünewaldschen Stiles wahrscheinlich korrekt) korrigiert, ist eine durchaus übliche, pauschal angewandte Einordnung nordeuropäischer Kunst im Italien des 17. Jahrhunderts. Die Aufschrift ist wohl eher anekdotisch zu verstehen, da Sandrart der Name Grünewald in den frühen 30iger Jahren noch nicht bekannt war.