Porträt Joachim von Sandrart (TA 1679)

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Basic data

Date

1679

Material(s)/Technique

Kupferstich

Dimensions

322 x 209 mm

Inscriptions

VIVRE POVR MOVRIR.

MOVRIR POVR VIVRE.

DER GEMEIN NVZIGE.

RAGT WEIT HERVOR.

Signature and notation

PAR SON TRES HVMBLE SERVITEVR R. COLLIN

Image(s) in the “Teutsche Academie”

TA 1679, Portrait des Autors

Annotations

Das Porträt Joachim von Sandrarts befindet sich zweifach in den Bänden der »Teutschen Academie«: ein erstes Mal unmittelbar hinter der Widmung an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg am Anfang des zweiten Hauptteils von 1679 (s. Schreurs 2007(b), S. 479), ein zweites Mal in der Titelei zur »Iconologia Deorum« (in den dieser Ausgabe zugrundeliegenden Bänden des Städel Museums nicht mit eingebunden, vgl. TA 1680, Iconologia Deorum, Eigene Benamung der Mitglieder des Palmenordens [I]).
Sandrart ist mit der Kette der Fruchtbringenden Gesellschaft dargestellt, deren Anhänger, der sog. Gesellschaftspfennig, in der Mittelachse des Kupferstichs zur Hälfte unter dem Mantel verborgen ist (vgl. Meier 2004, S. 227). Demnach wird Sandrart in diesem Porträt deutlich als Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft charakterisiert (vgl. Meier 2004, S. 228), was vor allem im Vergleich mit Sandrarts Bildnis in der Teutschen Academie 1675 deutlich vor Augen tritt: Dort steht der Kunstschriftsteller und Künstler Sandrart im Mittelpunkt der Darstellung, s. Meier 2004, S. 228.
Saskia Schäfer-Arnold, 09/21/2010

Ein Medaillon mit der roten Tanne (das Sandrart zugeordnete Gewächs innerhalb der Gesellschaft) und seiner Devise (»Ragt weit hervor«) flankiert gemeinsam mit einem zweiten Medaillon, welches Sandrarts Wappentier, den Pelikan, mit seinem persönlichen Motto (»Vivre pour mourir. Et mourier pour vivre«) zeigt, das mittige Wappen, an dem unten eine Kopie des Gesellschaftspfennigs aufgehängt ist. Diese kleine, goldene Medaille, ausgestattet mit dem Gesellschaftssymbol der Palme auf der einen, dem persönlichen Gewächs auf der anderen Seite, trägt der Maler im Bildnis stolz an einem breiten Band auf der Brust, wie es der repräsentativen, nach außen wirksamen Idee des Abzeichens entspricht: Das Tragen des Gesellschaftspfennigs bei Zusammenkünften gehörte zu den drei satzungsmäßigen Pflichten der Mitglieder: »… alle Gesellschafter [sollen] zu gebürender Dankbezeugung der erwiesenen Ehre sich belieben lassen/ ein in Gold geschmeltztes Gemähle; worauf einseitig der Baum und das Wort der Fruchtbringenden Gesellschaft zugeordnet; anderseitig aber des Gesellschafters selbst eigenes Gemähl an einem sittig-grünen Seidenband zu tragen; damit die Gesellschaftsgenossene sich untereinandert bey begebenden Zusammenkunften desto leichter erkennen/ und dadurch dero hochrühmliches Vorhaben kündig gemachte werden möchte« (Carl Gustav von Hille, Der Teutsche Palmbaum 1647, S. 17 f., in: Stoll 1973, S. 29.)
Auf repräsentativen Bildnissen, wie es dasjenige von Sandrart darstellt, durfte das Abzeichen nicht fehlen (Vgl. andere repräsentative Porträts, z.B. dasjenige Georg Philipp Harsdörffers im Frontispiz von »Der Menschen Stand in Gottes Hand […] Leichbegängnis deß […] Herrn Georg Philipp Harsdörffers, Nürnberg 1658 (vgl. Wolfenbüttler Digitale Bibliothek, http://diglib.hab.de/drucke/db-2253-37/start.htm?image=00002.).
Anna Schreurs, 10/01/2010

Mentioned in annotations

Sandrarts Wappenbild ist noch bis ins 18. Jh. nachweisbar (vgl…
Christina Posselt, 11/28/2011