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Auch wenn dieser Anekdote wohl kein reales Bildnis zugrunde liegt, offenbart die Passage sowohl eine Hierarchie der Gattungen als auch Sandrarts Intention, seine Großzügigkeit zu betonen. Sandrart habe den Auftraggeber an Pieter van Laer verwiesen, denn es könne »keiner bässer/ als dieser/ die Bestien nach dem Leben contrafeyen« (vgl. TA 1675, Lebenslauf, S. 10). Auch wenn sich Sandrart auf die höher angesehene Historienmalerei verlegte, fertigte er weiterhin Porträts für das Kaiserhaus und andere Herrscher – ebenso für Bürger und Literaten, die er jedoch nicht erwähnt (vgl. Meier 2004, S. 220). Die Großzügigkeit Sandrarts, nicht in neidvoller Konkurrenz zu seinen Künstlerkollegen zu agieren, tritt noch an einer weiteren Stelle hervor: an einer späteren Stelle des Lebenslaufs berichtet Sandrart, wie er Pietro Testa am Projekt der Galleria Giustiniana beteiligt habe (vgl. TA, TA 1675, Lebenslauf, S. 11).

Annotation by Christina Posselt11/23/2010

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