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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 355

De Bie (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 464-466. Die Einschübe und Veränderungen Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 07.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 582
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große Pulverflaschen/ von weißem Helfenbein eingeleget worden/De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 464-466. Die Einschübe und Veränderungen Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 07.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 582
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dies ist ein Zusatz Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 26).Julia Kleinbeck, 07.08.2010
worein er hernachmals mit dem Grabstichel allerley Zierlichkeiten/ von Jagden/ Ist anfänglich ein Büchsenschifter gewesen. Bataglien/ und andern curiosen Sachen/ mit sonderer Kunst gebracht/ und darauf mit schwarzem Harz ausgefüllet/ welches dann auf dem weißen Bein sehr schön und anmuhtig heraus kommen/ dahero er auch durch solches ein groß Geld verdienet/ weil er sonders darinn sehr geschwind und hurtig ware/ und mit eigner Invention alles/ so er nur verlangte/ zuwegen gebracht/SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dies ist ein Zusatz Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 26).Julia Kleinbeck, 07.08.2010
De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 464-466. Die Einschübe und Veränderungen Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 07.08.2010
welches/ als es andere gewahr worden/ sie auch nachgefolgt; Sadler aber sich darauf völlig bey denen Kupferblatten zu stechen aufgehalten/ da er dann alles mit voriger meisterhaften Geschwindigkeit ausgerichtet/ deme auch zu Behülf Martin de Vos sehr viel schöne Inventionen von großen Biblischen Figuren und Werken vorgezeichnet/ welche alle Sadeler/ vorgemeldter maßen/ gefärtiget/ und mehr dann drey oder vier andere ohne Mühe gearbeitet.

Seine Leibs-Statur betreffend/ so ware er von Seine Statur und Emsigkeit. sehr großer Gestalt/ stark von Gliedern/ schwarz von Haaren/ und braun im Angesicht/ fleißig/ emsig und frölich/ dahero er auch ein treflicher Musicus gewesen/ und damit viel erlustigt;De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 464-466. Die Einschübe und Veränderungen Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 07.08.2010
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dies ist ein Zusatz Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 26).Julia Kleinbeck, 07.08.2010
seine Emsigkeit aber befande sich so groß/ daß/ wie er einstens von Antorf nacher Cölln gereißt/ er gleich/ so bald er nur in der Herberg niedersitzen können/ mit seinem Kupferblatt/ am nächsten bästen Tisch heraus gewischt/ und mit dem Stichel darüber kommen/ auch also vor und nach der Mahlzeit fortgearbeitet? In ermeldtem Cölln machte er viel nach Crispini von de Paas Inventionen/ und weil er immerzu nach größerm Ruhm und Nutzen getrachtet/ als ist er zu Schiff nacher Frankfurt abgefahren/ da er dann auf dem Nachen unter dem mit seinen Cameraden geführten Discurß/ das Kupfer allezeit auf Komt nach Frankfurt. den Knien ligen/ und die Brill auf der Nasen stecken gehabt/ und also stetigs fort und fort gearbeitet; nachdem er nun in gedachtem Ort ankommen/ und des weitberühmten Buchführers Sigismund Feyrabends Contrafät/ in einem belzenen Mantel/ gemacht hatte/ fienge er auch an viel schöne Biblische Historien/ mit großen Bildern/ Thieren und Landschaften/ zu stechen/ die er dann alle mit gleichguter Wißenschaft/ Kunst und Verstand/ gefärtiget/ woraufhin er sich in des Herzogen Alberti aus Bayren Dienste begeben/und bey demselben viele fürtrefliche Werke/ nach Peters Candito Hand/ zu Mönchen gefärtiget Zur Illustration sei auf Sadelers Stich nach dem Gemälde »Martyrium der Heiligen Ursula« in der Münchner Kirche St. Michael verwiesen, der während Sadelers Tätigkeit als Hofkupferstechers Herzog Wilhelm V. zwischen 1588 und 1595 in München entstand; vgl. Volk-Knüttel 2010, S. 336.Julia Kleinbeck, 25.06.2010/ wie solches noch die Bayrischen Eremiten erweisen Sandrart würdigt in seiner Darstellung des Werkes Peter Candids explizit dessen Zusammenarbeit mit der Stecherfamilie Sadeler. Jedoch ist ihm bei der Aufzählung ein Fehler unterlaufen: Für die Einsiedlerfolgen zeichnet sich Maerten de Vos als Inventor verantwortlich; vgl. auch Volk-Knüttel 2010, S. 101, Anm. 17.Julia Kleinbeck, 31.03.2011/ und an Tag legen. Allwo er alles/ was nur von ihme begehrt worden/ mit besonderer Fürtreflichkeit erfüllet/ weßwegen er auch von gedachtem Herzogen über andere Remuneration und Bezahlung/ noch mit Herzoglicher Gnaden-Bildnus/ benebenst einer schönen güldenen Ketten/ begabet worden.

Ungeachtet aber deßen alles/ suchte Johann doch noch ferners seinen Nutzen/ und weil sein Bruder Reißt in Italien. Raphael gar wol alles allein versehen können/SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dies ist ein Zusatz Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 26).Julia Kleinbeck, 07.08.2010
De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 464-466. Die Einschübe und Veränderungen Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 07.08.2010
in Italien aber seine Kunst sehr verlanget wurde/ als hat er auch dahin zu kommen eifrig getrachtet/ und deßhalben zu Mönchen Urlaub genommen/ worauf er dann Anno 1595. nacher Venedig gezogen/ und

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allda viel gutes in Kupferstechen verrichtet/ auch sehr große Proben ans Liecht gegeben. Endlichen triebe ihn die Begierd auch/ samt seinem Sohn Justino/ nacher Rom zu reisen/ der großen Hofnung/ durch mitgebrachte schöne Werke/ die er überal hin und wider verehret/ viel zu erhalten/ bekame aber darfür nichts/ dann allein Hofbescheyd/ und allerhand heilige und geistliche Reliquien/ (die ihme aber nicht so angenehm/ als wie die Heilige/ so den Seckel gespicket/ und welchen er am meisten nachgetrachtet/ gewesen) dahero er auch mit Unwillen wieder von dannen zu den Seinen nacher Venedig gekehret/ und daselbst die gemeine Schuld der Natur/ vermuhtlich an einem hitzigen Fieber/ Anno 1600. bezahlet.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 464-466. Die Einschübe und Veränderungen Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 07.08.2010

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 26).Julia Kleinbeck, 07.08.2010
IV. Raphael Sadeler.RAphael Sadeler/ dieses vorgedachten Bruder/ ware eines Büchsenschifters Sohn/ und hatte die Kunst des Kupferstechens von seinem Bruder/ der ihn bald zu einem fürtreflichen Mann gemacht/ erlernet/ wie er dann in solch seiner Kunst sehr zart/ natürlich/ und fast unvergleichlich gewesen. Es wolte ihme zwar eine Zeitlang das Gesicht seiner Augen nicht taugen/ wie selbiges das Kupferstechen sehr scharf erfordert/ deßwegen er auch ein Weil ausgesetzt/ und in der Mahl-Kunst sich wol geübet/ als sichs aber wieder gebäßert/ hat er sich wie vorhin auf das zierliche Kupferstechen begeben/ und sein großes Lob/ neben seinem Bruder Johann/ in denen Bayrischen Eremiten und derselben Heiligen/ neben einer großen Mänge anderer/ sonderlich nach Baßans zierlichen Gemälden/ der Archen Noae/ Lazari Historien Die sog. »Küchenszenen« wurden von Johann und Raphael Sadeler geschaffen und gehen auf Kompositionen von Bassano zurück. Zu dieser dreiteiligen Stichfolge zählt auch ein Lazarus-Stich, der hier möglicherweise angesprochen ist. Dieser wurde allerdings von Johann Sadeler gestochen. Siehe dazu auch den ausführlichen Kommentar des Kurators im British Museum: Christ in the house of Martha and MaryJulia Kleinbeck, 04.08.2010/ und andern großen Werken/ so er alle mit unvergleichlicher Zierd und Sauberkeit ans Liecht gebracht/ vermehret. Worauf er seinem Bruder nacher Venedig gefolget/ und einige Jahr auch mit seiner Kunst daselbst zugebracht/ allda aber ebenfals/ ohne daß man eigentlich erfahren können/ in welchem Jahr es geschehen/ verschieden. Das übrige wolle der günstige Leser aus seiner fürtreflich-hinterlaßenen Arbeit abnehmen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 26).Julia Kleinbeck, 07.08.2010

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 07.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 584
V. Aegidius Sadeler von Antorf.Jemalen war in der Ruhmwürdigen Kunst des Kupferstechens jemand/ welcher diese zierliche Wißenschaft/ den Grabstichel zuführen/ von dern Niedrigkeit in höhere Würde gebracht/ gefunden worden/ als eben vorhabender Aegidius Sadeler/ dann dieser einen solchen Glanz der Vollkommenheit von sich gegeben/ daß er unserm Teutschland billich in dieser Kunst großes Lob/ Ehr und Ruhm erworben/ so daß es deshalben allen andern Nationen vorgeleuchtet/ weil er ihme den Weg und die Straß durch sein eignes Exempel der Kunst so stattlich gebahnet. Es war aber seine Arbeit holdseelig/ vernünftig und zierlich/ und accordirte mit seinem guten und edlen Gemüt/ biß in sein Grab rühmlich und wol. Seinen Geburts-Ursprung eignet ihr aber die Stadt Antorf zu/ als worinnen er sich/ von jungen Jahren an/ völlig auf das Zeichnen gelegt/ deßen Wißenschaft dann ihn hernachmals zu dem Kupferstechen geleitet/ daher er sich in Teutschland zu seines Vatters beyden Brüdern/ als Johann und Raphael/ die selbiger Kunst/ wie vorgemeldt/ sonders treflich erfahren gewesen/ begeben/

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 07.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 584