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TA 1680, Iconologia Deorum, S. 24

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Zeit das Blut ihme häuffig zum Hertzen eilet/ wordurch es zugleich erhitzt/ vermittelst einer Süssigkeit ihn zu kitzlen pfleget/ daß er also lieblich zu singen beginnet. Zwar sind auch einige/ die da sagen/ der Schwan weine vielmehr um diese Zeit/ als daß er singen solte/ dann die allzutieff-eingewachsene Haupt-Federn berühren das Gehirn/ woraus nothwendig der Tod folgen müsse.

Der Hahn ist dem Apollo geheiligt. Pausanias schreibet/ die Griechen haben einen Hahn geehrt/ als der dem Apollo heilig/ weil er mit seinem Gesang frühmorgens der Sonnen Ankunfft verkündige; Dahero vielleicht auch kommen/ daß die Alten zum öfftern aus seinem zu behöriger Zeit beschehenen krähen/ glücklicher Sachen Anzeigungen genommen/ aus dem allzufrühen oder langsamen Hanen- Geschrey aber das Widerspiel geweissaget haben: dann also haben die Boeotier den edlen und berühmten Leuctricanischen Sieg/ welchen sie wider die Lacedemonier erhalten/ vorher gemuhtmasset/ weil die vorhergehende gantze Nacht die Hahnen beständig zusammen gekrähet; Sintemahl ein Hahn/ der von dem andern überwunden worden/ zu schweigen und sich zu verstecken beginnet/ wo und wie er kan/ weil er dem andern unter Augen zu gehen nicht trauet; wann er aber den Sieg darvon getragen/ so springet er für Freuden/ und weis mit krähen seinen Sieg nicht gnugsam zu rühmen und auszubreiten.

Der Habicht dem Apollo gewidmet. Homerus will eben diesem Apollo auch den Habicht gewidmet haben/ welchen er des Apollo hurtigen Boten nennet/ wann er erzehlet/ daß Telemachus/ als er wieder gen Ithaca zurück gekehrt/ einen Habicht gesehen/ der eine Taube zerrissen/ woraus er diese glückliche Muhtmassung gefasst/ er werde sein Haus in kurtzen von den unverschämten Buhlern frey machen. Die Egyptier haben unter dem Habichts- Zeichen den Osiris/ so bey ihnen die Sonne war/ verstanden; theils/ weil dieser Vogel ein vortrefflich-scharffes Gesicht hat; theils auch/ weil der schnellste im Fliegen ist. Diesem thäten die Egyptier (wie Diodorus Siculus erzehlet/ da er die Thiere/ so von den Egyptiern für Götter gehalten wurden/ beschreibet/) Göttliche Ehre an/ sowol unterschiedlicher anderer Ursachen halber/ als insonderheit/ weil vor alten Zeiten ein Habicht/ aus unbekannten Landen nach Theben (so die Haupt-Stadt in Egypten war) zu den Priestern ein mit rohten Buchstaben beschriebnes Buch gebracht hatte/ worinnen die Ceremonien und Gebräuche des Gottesdiensts enthalten Wer bey den Egyptiern einen roten Hut getragen. waren. Daher dann kommen/ daß die Schreiber und Lehrer Göttlicher Dinge bey ihnen einen mit einer Habichts-Feder gezierten roten Hut zu tragen pflegten. Porphyrius meldet im Buch von Enthaltung des Thier-Fleisches/ daß dem Apollo bey den Egyptiern der Habicht/ Käfer/ Widder und

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Crocodil vor andern Göttern geheiligt und zugeeignet gewesen.

Das Sonnen-Schiff. Es bildeten aber die Egyptier die Sonne auch mit einem runden Jünglings-Angesichte/ und setzten sie in ein Schiff/ das von einem Crocodil getragen wurde/ da sie durch das Schiff/ der Sonnen Bewegung in der Feuchte/ durch den Crocodill aber das Regenwasser/ dessen Ursach der Sonne zugeschrieben wird/ andeuten wollen/ worvon sie mit ihren fruchtbaren und heilsamen Strahlen alles/ was schädlich ist/ abscheidet. Dieses schreibet Eusebius. Jamblichus aber/ indem er von der Egyptier Geheimnussen redet/ meldet unter andern/ daß die Egyptier/ wann sie einen Gott in ein Schiff gesetzt/ dardurch gleichsam dessen Steuermann/ und die erste und vornehmste Ursach aller Dinge verstehen wollen/ als welcher dieses gantze Welt-Rund regiere/ und unbeweglich-bleibend/ von oben herab/ die untere/ in gewisser Ordnung an einander hangenden Dinge/ auch durch dieselben diese gantze Welt bewege; eben auf solche Weise als ein Schiffmann durch leichte Bewegung des Steuer-Ruders das gantze Schiff/ wohin er will/ bewegen und lencken kan. Wann Martianus seine Philologiam zu dem Sonnen-Himmel/ oder Sphaera einführet/ machet er gleichsam eine redende Person draus/ welche spricht: Sie sehe allda ein Schiff/ so von unterschiedlicher Leute Meinung regieret/ bald hieher/ bald dorthin/ wie es der Natur Trieb mit sich bringet/ gestossen werde/ und endlich in liechter Lohe brennenden Flammen aufgehe; Solches sey mit denen kostbarsten Waaren beladen/ und werde von sieben Brüdern beherrschet; auf dem Mast sey ein Löw/ und auswendig ein Crocodill gemacht; innwendig habe es den Brunnquell des Liechts/ den es durch einige verborgene Wege/ in die gantze Welt ausgiesse.

Der Roß-Käfer bey den Egyptiern hoch gehalten. Vom Roß-Käfer lieset man beym Eusebius/ daß ihn die Egyptier sehr hoch gehalten/ und für ein ausgedrucktes Bildnus der Sonnen geehrt haben: dann es sind/ wie Elianus bezeuget/ alle Roß-Käfer Männlein; dannenhero die Egyptische Soldaten Ringe antrugen/ worein das Bildnus eines Roß-Käfers geschnitten war/ darmit sie/ wann sie dasselbe ansahen/ die weibliche Weichheit weglegen/ und zur männlichen Tapferkeit möchten aufgemuntert werden. Die Roß-Käfer pflantzen sich also fort: sie schütten ihren Saamen aus in den Mist/ und machen kleine runde Kügelein darvon/ die sie acht und zwantzig Tage mit ihren Füssen umwenden/ biß sie/ nach genugsamer Erwärmung/ lebendig werden; und daher kommen die jungen Käfer. Also giesset auch die Sonne ihre Krafft in die Erde/ wendet sie immerdar um; und indem sie sich selbst in einem Circul umdrehet/ verschaffet sie/ daß der Mond alle Monaten erneuet werde/