»N.N. Eine Holländerin«

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Vorkommen im Text

TA 1679, III (Malerei), S. 77
»N. N. Eine Holländerin noch lädigen Stands«
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Die im Text der Teutschen Academie lediglich als »Holländerin« ausgewiesene Malerin identifizierte Peltzer erstmals als Clara Peeters (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 424, Anm. 1558). Aufgrund von Sandrarts Erwähnung des kleinen Selbstporträts in Form einer Spiegelung auf einem Glas im Gemälde folgten diesem Vorschlag zahlreiche Autoren (vgl. Edith Greindl, Le Siècle de Rubens, Musée Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Bruxelles, 15.10.–12.12.1965, S. 35; N.R.A. Vroom, A Modest Message als Intimated by the Painters of he Monochrome Banketje, Schiedam 1980, S. 88; Docteau 1992, S. 8). De facto fügte Peeters in einigen ihrer Werke durch diesen Kunstgriff ein kleines Selbstporträt ein (zu erkennen bspw. im Fischstillleben des Prado). Eine Mode, die auch Peeters Nachfolgerinnen Maria van Oosterwyck und Rachel Ruysch (1664–1750) aufnahmen, deren Namen von Harris und Nochlin für diese Textstelle ebenso ins Gespräch gebracht wurden (vgl. Ann Sutherland Harris/Linda Nochlin (Hrsgg.), Women artists. 1550–1950, Katalog zur Ausstellung Los Angeles County Museum of Art u.a., S. 34, Anm. 108). Und tatsächlich stimmt Sandrarts Bildbeschreibung auffällig genau mit einem Werk Maria van Oosterwycks überein: Das heute im Kunsthistorischen Museum in Wien aufbewahrte Vanitas-Stillleben zeigt neben der Spiegelung der Künstlerin in der Wasserflasche auch die an einer Ähre nagende Maus und einen Totenschädel, so dass eine Identifizierung der »Holländerin« als Maria van Oosterwyck als wahrscheinlich gelten kann.
Julia Kleinbeck, 08.03.2012