Lukrezia
Personen-Bezüge
Literatur
- Gramaccini / Meier 2009; Kat.-Nr. 56, S. 150 f.
Basis-Daten
Datierung
um 1512/1513 (nach Zeichnung von Raffael, entstanden um 1510)
Material/Technik
Kupferstich
Format/Maße
214 x 133 mm (nach Zeichnung von Raffael: 398 x 292 mm)
Nachgewiesen in
Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KIA 41, Inv. 199-1893
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»Weil er sich aber bässer bekannt machen wolte/ als brachte er sehr sauber in Kupfer eine Lucretia Romana nach Raphael d’ Urbino gezeichnet/ welches schöne Stuck/ alsbald es an das Tagliecht gekommen/ durch Raphaels gute Freund gleich überbracht…«
TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 205
Kommentare
Für die Zusammenarbeit von Raimondi mit Raffael kam der »Lukrezia« eine besondere Bedeutung zu: Der Stich entstand direkt nach einer der Skizzen, die Raffael für die Fresken der Stanza della Segnatura im Vatikan erstellt hatte. Sein Ziel, die Aufmerksamkeit des großen Meisters auf sich zu ziehen, erreichte Raimondi. Raffael war beeindruckt von seinem Können und es etablierte sich eine konkrete Zusammenarbeit von Stecher und Maler: Fortan legte Raffael nicht nur Modelli zur Umsetzung im Stich vor, sondern leitete auch eigentlich verworfene Skizzen an Raimondi weiter, der diese im Kupferstich verbreitete (vgl. Gramaccini /Meier 2009, Kat.-Nr. 56).