Der große Kalkofen
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Bourdon: Ein römischer Kalkofen Malerei
- Laer: Landschaft mit Morra-Spielern (Der kleine Kalkofen) Malerei
- Laer: Szene um einen römischen Kalkofen Malerei
- Visscher: Der große Kalkofen (nach van Laer) Graphik
Orts-Bezüge
- Nürnberg, Sandrarts Kunstsammlung; Ob sich van Laers Gemälde tatsächlich in Sandrarts Kunstkammer befand, ist nicht bekannt.
Literatur
- Kat. Köln/Utrecht 1991–1992; S. 190, Autor: David A. Levine
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 422, Anm. 1490
Basis-Daten
Datierung
um 1640
Material/Technik
Öl auf Holz (?)
Format/Maße
unbekannt
Heutiger Aufbewahrungsort
Das Gemälde ist nicht erhalten.
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»Von Peter von Laar/ali. Bambots: eine Tafel/ darinn etliche Italiänische Spitzbuben zu Rom das Spiel Alamore spielen/ bey einem Kalchofen/ des Autoris beste Arbeit.«
TA 1679, II (Skulptur), S. 88
Kommentare
Der sog. »Große Kalkofen« ist heute nur noch durch graphische Reproduktionen bekannt, z. B. in der Radierung von Cornelis Visscher. Von van Laer selber hat sich jedoch auch eine kleinere Fassung dieses Sujets erhalten: Die »Landschaft mit Morra-Spielern«, auch »Der kleine Kalkofen« genannt. Darüber hinaus ist von ihm auch eine »Szene um einen römischen Kalkofen« bekannt. Ob sich das im 17. Jahrhundert als Meisterwerk van Laers geltende Gemälde tatsächlich in Sandrarts Kunstkammer befand, ist nicht bekannt. Eine (weitere) Fassung befand sich in den 1660er Jahren im Besitz der Amsterdamer Sammler Gerard und Jan Reynst. Zusammen mit zwei weiteren Gemälden van Laers wurde sie möglicherweise durch Sandrarts Vermittlung von Reynst erworben (vgl. Ludovica Trezzani, in: Briganti/Trezzani/Laureati 1983, S. 59, Anm. 21).
Die Ikonographie der Morra-Spieler findet sich im christlichen Kontext mit den Morra spielenden Soldaten bei der Kreuzigung Christi, besitzt jedoch einen antiken Ursprung. Das Spiel wurde im 17. Jahrhundert wiederaufgegriffen und wird im Zusammenhang mit den Kalköfen – die symbolisch für die Zerstörung der Vergangenheit Roms stehen, weil in ihnen die Überreste antiker Bauten eingeschmlozen wurden – ironisch gebrochen: Der Erhaltung dieses Spiels wird mit der Zerstörung antiker Relikte kontrastiert. (Vgl. David A. Levine, in: Kat. Köln/Utrecht 1991–1992, S. 190 und S. 208).