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Der große Kalkofen

Wurde gemalt von

Personen-Bezüge

War zu Sandrarts Zeit im Besitz von
Symbolansicht

Kunstwerk-Bezüge

Steht in Zusammenhang mit
Wird graphisch reproduziert in

Orts-Bezüge

Befand sich zu Sandrarts Zeit in

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

um 1640

Material/Technik

Öl auf Holz (?)

Format/Maße

unbekannt

Heutiger Aufbewahrungsort

Das Gemälde ist nicht erhalten.

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»Von Peter von Laar/ali. Bambots: eine Tafel/ darinn etliche Italiänische Spitzbuben zu Rom das Spiel Alamore spielen/ bey einem Kalchofen/ des Autoris beste Arbeit.«
TA 1679, II (Skulptur), S. 88

Kommentare

Der sog. »Große Kalkofen« ist heute nur noch durch graphische Reproduktionen bekannt, z. B. in der Radierung von Cornelis Visscher. Von van Laer selber hat sich jedoch auch eine kleinere Fassung dieses Sujets erhalten: Die »Landschaft mit Morra-Spielern«, auch »Der kleine Kalkofen« genannt. Darüber hinaus ist von ihm auch eine »Szene um einen römischen Kalkofen« bekannt. Ob sich das im 17. Jahrhundert als Meisterwerk van Laers geltende Gemälde tatsächlich in Sandrarts Kunstkammer befand, ist nicht bekannt. Eine (weitere) Fassung befand sich in den 1660er Jahren im Besitz der Amsterdamer Sammler Gerard und Jan Reynst. Zusammen mit zwei weiteren Gemälden van Laers wurde sie möglicherweise durch Sandrarts Vermittlung von Reynst erworben (vgl. Ludovica Trezzani, in: Briganti/Trezzani/Laureati 1983, S. 59, Anm. 21).
Die Ikonographie der Morra-Spieler findet sich im christlichen Kontext mit den Morra spielenden Soldaten bei der Kreuzigung Christi, besitzt jedoch einen antiken Ursprung. Das Spiel wurde im 17. Jahrhundert wiederaufgegriffen und wird im Zusammenhang mit den Kalköfen – die symbolisch für die Zerstörung der Vergangenheit Roms stehen, weil in ihnen die Überreste antiker Bauten eingeschmlozen wurden – ironisch gebrochen: Der Erhaltung dieses Spiels wird mit der Zerstörung antiker Relikte kontrastiert. (Vgl. David A. Levine, in: Kat. Köln/Utrecht 1991–1992, S. 190 und S. 208).
Christina Posselt, 03.03.2010