Porträt des Andrea Odoni (»Contrafät eines Kunst-Liebhabers«)

Wurde gemalt von

Personen-Bezüge

War zu Sandrarts Zeit im Besitz von

Orts-Bezüge

Befand sich zu Sandrarts Zeit in

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

1527

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Format/Maße

102 x 115,5 cm

Signatur und Bezeichnung

Lavrentius lotvs 1527

Heutiger Aufbewahrungsort

Hampton Court Palace, Nr. 148, Inv.-Nr. 72

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… Marien-Bild/ und die Vermählung Christi mit S. Catharina von Verone, samt noch einem Stuck/ vom Titian, endlich das Contrafät eines Kunst-Liebhabers in seinem studio, von Antonio da Corregio verfärtigt/ welche sie aus des Herrn Renst Kunst-Cabinet alda erhoben/ und mit 25000 fl. baar bezahlet. Es sind auch mir/ für 2 Bücher mit Handrißen oder Zeichnungen vom Raphaël, Julio Romano, Polidor…«
TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 56

Kommentare

Bei dem Porträt des Venezianischen Händlers und Sammlers Andrea Odoni (1488–1545) handelt es sich um eines der innovativsten und dynamischsten Porträts der italienischen Renaissance. Sandrarts Erwähnung des Gemäldes mit Angabe des Preises belegt die hohe Wertschätzung, die ihm in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert entgegengebracht wurde. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Bildern des Sammlung Reynst gelangte es 1660 in den Besitz Karls II., wie Sandrarts Bericht in der »Teutschen Academie« und archivalische Zeugnisse belegen. Bemerkenswert ist, dass Sandrart das Porträt als Werk Correggios bezeichnet. Zwar ist im Inventar Karls II. noch Lorenzo Lotto als Autor des Gemäldes vermerkt, später wird jedoch Giorgione als Maler genannt (Katalog von James II, 1758, Nr. 162), und in Queen Annes Inventar (Nr. 138) ist es als Porträt Baccio Bandinellis von Correggio festgehalten, vgl. Logan 1979, S. 130, Kat.-Nr. 16 und Larsson 1998, S. 15, Anm. 6. Erst als am Ende des 19. Jahrhunderts die Signatur bei einer Reinigung des Gemäldes entdeckt wurde, konnte es in das Œuvre Lottos wieder eingereiht werden, s. Larsson 1998, S. 15.
Carolin Ott, 21.01.2010