Porträt des Andrea Odoni (»Contrafät eines Kunst-Liebhabers«)
- Correggio, Antonio Allegri da ; So Sandrarts Angabe in der TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 56.
- Lotto, Lorenzo ; So der heutige Kenntnisstand der Forschung; vgl. Larsson 1998, S. 15
Personen-Bezüge
Orts-Bezüge
Literatur
- Logan 1979; S. 83; S. 130-132, Kat.-Nr. 16
Basis-Daten
Datierung
1527
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Format/Maße
102 x 115,5 cm
Signatur und Bezeichnung
Lavrentius lotvs 1527
Heutiger Aufbewahrungsort
Hampton Court Palace, Nr. 148, Inv.-Nr. 72
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… Marien-Bild/ und die Vermählung Christi mit S. Catharina von Verone, samt noch einem Stuck/ vom Titian, endlich das Contrafät eines Kunst-Liebhabers in seinem studio, von Antonio da Corregio verfärtigt/ welche sie aus des Herrn Renst Kunst-Cabinet alda erhoben/ und mit 25000 fl. baar bezahlet. Es sind auch mir/ für 2 Bücher mit Handrißen oder Zeichnungen vom Raphaël, Julio Romano, Polidor…«
TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 56
Kommentare
Bei dem Porträt des Venezianischen Händlers und Sammlers Andrea Odoni (1488–1545) handelt es sich um eines der innovativsten und dynamischsten Porträts der italienischen Renaissance. Sandrarts Erwähnung des Gemäldes mit Angabe des Preises belegt die hohe Wertschätzung, die ihm in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert entgegengebracht wurde. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Bildern des Sammlung Reynst gelangte es 1660 in den Besitz Karls II., wie Sandrarts Bericht in der »Teutschen Academie« und archivalische Zeugnisse belegen. Bemerkenswert ist, dass Sandrart das Porträt als Werk Correggios bezeichnet. Zwar ist im Inventar Karls II. noch Lorenzo Lotto als Autor des Gemäldes vermerkt, später wird jedoch Giorgione als Maler genannt (Katalog von James II, 1758, Nr. 162), und in Queen Annes Inventar (Nr. 138) ist es als Porträt Baccio Bandinellis von Correggio festgehalten, vgl. Logan 1979, S. 130, Kat.-Nr. 16 und Larsson 1998, S. 15, Anm. 6. Erst als am Ende des 19. Jahrhunderts die Signatur bei einer Reinigung des Gemäldes entdeckt wurde, konnte es in das Œuvre Lottos wieder eingereiht werden, s. Larsson 1998, S. 15.