Raub der Sabinerinnen
Personen-Bezüge
- Romulus
- Sabinerinnen Personengruppe
Orts-Bezüge
- Rom, Santa Maria di Costantinopoli; Es herrscht Unklarheit darüber, ob Sandrarts Aussage einer Ausstellung auf 1631,1632 (Pepper 1998) oder 1635 (Colantuono 1997, S. 43) zu datieren ist oder ob es sich um eine literarische Fiktion handelt (Ebert-Schifferer 1994, S. 101 /Meier 2004, S. 218).
- Rom; 1629 für die Sammlung der Familie Sacchetti gefertigt und bis 1748 auch in deren Sammlung nachweisbar
Literatur
- Merz 1991; S. 96–97; 211–213, Abb. 322
- Bonfait 1994; S. 154 ff.
- Meier 2004; S. 217–219
Basis-Daten
Datierung
1630–1631 (nach Merz); 1629 (nach Bonfait)
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Format/Maße
275 x 423 cm
Heutiger Aufbewahrungsort
Rom, Pinacoteca Capitolina, Inv. Nr. 137
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»6 des Petro de Cortonne, Raub der Sabinerinnen.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 9
»In dem Sechsten/ welches Petrus de Cortonne gemacht/ erschiene Romulus, mitten in einem herrlichen und von eingeladenen Sabinern Männ- und Weiblichen Geschlechts/ erfülleten Theatro stehend: da die Sabinische Jungfrauen/ indem sie auf das versprochene Schauspiel warteten/ auf des Romulus zuruffen/ von den Römern überfallen und geraubet worden. Es ware alles gar actios gemacht/ jene in gewaltsamem Zwang/ diese in eifriger Gegenwehr/ eine andere in halber Flucht etc. mit so anmutigen Affecten/ daß es nicht ohne Ursach für das köstlichste Werk dieses Meisters erkannt worden.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 9
Kommentare
Pietro da Cortonas Gemälde findet Erwähnung in Sandrarts »Lebenslauf«. Ebenso wie elf weitere Gemälde sei dieses vom spanischen König Felipe in Auftrag gegeben worden und am »Feiertag unserer lieben Frauen da Constantinopoli« in Rom der Öffentlichkeit präsentiert worden. Die von Sandrart postulierte Auftraggeberschaft für diese zwölf Gemälde wurde erstmals von Jane Costello angezweifelt (vgl. Costello 1950). Im Falle des Cortona Gemäldes konnte nachgewiesen werden, dass das Werk 1629 für die Sammlung der Familie Sacchetti gefertigt wurde und bis 1748 auch in deren Sammlung nachweisbar ist. Allerdings gelangte durch einen Betrug eine Kopie des Gemäldes in Besitz des sizilianischen Diamantenhändlers Fabrizio Valguarnara (vgl. Costello 1950, S. 273). Neben dem »Raub der Sabinerinnen« besaß Valguarnara unter anderem auch ein Gemälde Lanfrancos und eine Kopie nach Sacchis »Divina Sapienza«. Nachdem Valguarnara aufgrund seiner Machenschaften im Juli 1631 festgenommen wurde und schließlich 1632 im Gefängnis verstarb, hält es Jane Costello für möglich, dass die Gemälde aus seinem Besitz den Grundstock für eine Bilderschau bildeten, die in der Kirche Santa Maria di Constantinopoli statt fand, welche die Gemeinde katalanischer Sizilianer unterhielt, zu der Valguarnera gute Beziehungen unterhielt. Während Costello die Ausstellung grundsätzlich für möglich hält, herrschen Zweifel darüber, ob diese im Jahr 1631 oder am 1. Juni des Folgejahres ausgerichtet wurde (vgl. Pepper 1998) oder erst 1635 (vgl. Colantuono 1997, S. 43). Ebenso ist fraglich, ob die Ausstellung überhaupt je statt fand (vgl. Ebert-Schifferer 1994, S. 101) oder nicht vielmehr als eine literarische Fiktion zu verstehen ist, die Sandrarts künstlerisches Vermögen betonen sollte (vgl. Meier 2004, S. 218).
Erwähnungen in Kommentaren
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