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Der Kupferstich nach Grünewalds sogenannten »Klein Kruzifix« wurde 1605 von Wilhelm V. in Auftrag gegeben, da es – so Sandrart – stärker als alle anderen Kruzifixe natürlich »wahr und eigentlich ist« (vgl. TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 236). Raphael Sadeler war in den 1590er Jahren erstmals für Wilhelm V. tätig und kehrte nach einem längeren Aufenthalt in Verona und Venedig an dessen Hof zurück. Der von Raphael Sadeler ausgeführten, detailgenaue Reproduktionsstich reduziert das Format auf die Hälfte der Höhen- und Breitenmaße und bemüht sich um eine Zurücknahme des übersteigerten Ausdrucks (vgl. Kat. Karlsruhe 2007–2008, S. 410). Die meisten Kopien des 17. Jahrhunderts der Komposition Grünewalds entstanden nach dem Reproduktionsstich Sadelers, da sie sich im Format an die Modifikationen, welche Sadelers vorgenommen hatte, anpassen.

Kommentar von Julia Kleinbeck11.05.2009

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