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Der Stecher Johann Jakob Thourneysen hat hier die Figur der Venus aus einer einzigen, an- und abschwellenden Spirallinie gebildet. Diese verfeinerte Form des Kupferstichs (auch »Spiralstich« genannt) hatte der Stecher Claude Mellan entwickelt.
Winckelmann schreibt über den Stich in einem Brief an Genzmer (s. Winckelmann, Briefe 1952, S. 76, Nr. 49) vom 29.9.1747: »Ich entsinne mich in selbigem Buche von einer liegenden nackenden Frau aus dem Palais Borghese in Rom (von einem antiken Marmor), wo der Künstler auf dem Wirbel ganz unvermerkt angesetzt hatte, und in lauter ununterbrochenen Kreisen seinen Stich fortgesetzt, und starke und schwache Schatten dermaßen ausgedruckt, daß dieß gekünstelte Spielwerk nicht gekünstelt, sondern der Natur vollkommen nahe zu kommen schien.« (freundlicher Hinweis von Alexander Becker, Frankfurt)
Im Text, der den Kupferstich ergänzt (TA 1679, II (Skulptur), S. 11), bezeichnet Sandrart die dargestellte weibliche Figur als »Latona«.
Die Kupferplatte ist ein weiteres Mal in Sandrarts »Sculpturae veteris admiranda« von 1680 abgedruckt (Tafel 51).

Kommentar von Anna Schreurs10.06.2008

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