Kommentar
Michael Conrad Hirt – der aus Bayreuth stammte – hielt sich im Zeitraum von 1635 und 1645 zunächst in Lübeck auf. Aus diesem Zeitraum hat sich v.a. eine große Zahl an Porträts von Mitgliedern Lübecker Ratsfamilien erhalten, wie das Miniaturbildnis Johann Marquards stellvertretend illustrieren soll. Auf das Ende seiner Lübecker Zeit wird ein Stich mit dem Selbstporträt des Künstlers datiert, für das sich ebenso die Vorzeichnung erhalten hat (München, Staatliche Graphische Sammlung). Im Jahr 1647 konnte der Kurfürst Friedrich Wilhelm Johann Conrad Hirt als Hofmaler verpflichten. Im Zuge des Neuaufbaus der königlichen Residenz in Berlin nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden Hirt sowie weitere Gesellen aus Holland mit Deckenmalereien für einen Flügel des Schlosses beauftragt, die bereits im 18. Jahrhundert nur noch als Fragmente überliefert waren. Außerdem ist ein ganzfiguriges Porträt des Kurfürsten Johann Sigismund (1572-1619) und der »Besuch eines Satyrs bei einer Bauernfamilie« bezeugt. Beide Gemälde gelten heute als verschollen (vgl. Zimmermann 2002, v.a. S. 246).
Kommentar von Julia Kleinbeck — 11.10.2011