Kommentar
Das Blatt zeigt den sehr muskulösen Torso vom Belvedere sitzend auf einem mit Eierstab dekorierten Pilaster. Dahinter lehnt der Torso einer Venusstatue an einer Mauer. Die Zeichnung ist mit einem bewegten und prägnanten Strich ausgeführt, der typisch für die letzten zwei Jahrzehnte von Sandrarts Schaffen ist. Bei der Komposition handelt es sich wahrscheinlich um eine erste Idee für eine Tafel für die Teutsche Academie 1679, in der antike Objekte in Ruinenlandschaften präsentiert werden, ähnlich der von Johann Jakob gestochenen Tafel qq. Die Ziegel im Hintergrund sind in späterer Zeit von einer anderen Hand ausgeführt worden; vgl. Mazzetti di Pietralata 2011, S. 183, Kat.-Nr. 298.
Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold — 20.07.2011