Kommentar

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Als graphische Vorlage für die Ceres konnte eine Radierung in Agostini, Gemme antiche identifiziert werden. Dort ist Ceres als Gemme in ovalem Rahmen dargestellt. In Sandrarts Wiedergabe ist das Vorbild jedoch in einen neuen bildlichen Kontext eingebunden: Ceres erscheint in der Mitte eines Reliefs, das durch die Untergliederung in Rundbögen an antike Säulensarkophage erinnern mag. Sandrart bekräftigt die Authentizität eines antiken Vorbildes für die Abbildung, indem er in der Beschreibung zu der rechts von Ceres dargestellten Vesta von einem »alten Marmelstein«, spricht, auf dem die drei Göttinen Vesta, Ceres und Proserpina abgebildet seien (s. TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [VI]). Nicht nur zwischen graphischer Vorlage und der Darstellung in der Kupfertafel der Teutschen Academie lassen sich Widersprüche feststellen, sondern auch auf der Ebene von Text und Bild: Sandrarts Beschreibung der Ceres weicht deutlich von der Wiedergabe in der Tafel ab. Der Erläuterung folgend wird Ceres von einem Wagen mit zwei Drachen gezogen (s. TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [VI]. Der Text kann auf eine Passage in Cartari, Imagini degli dei (Ed. Pignoria) zurückgeführt werden, die auch der dazugehörigen Abbildung entspricht, vgl. Cartari, Immagini degli dei 1647 (Nachdruck der Ed. Pignoria, Koschatzky 1963), S. 120.

Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold30.06.2011

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