Kommentar

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In der Darstellung der berühmten Laokoongruppe vom Belvedere blieben die beiden Söhne unberücksichtigt. Während die isolierte Wiedergabe zwar laut Autor (TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 35) lediglich Platzmangel geschuldet ist, liegt sie vielmehr in der Anordnung der Kupferstiche nach antiken Statuen im ersten Band der »Teutschen Academie« begründet, die nach typologischen Gruppen erfolgte (s. Simonato 2000, S. 220). Der Laokoon war für Sandrart, wie er selbst in der Einleitung zum IV Capitel: Von den berühmtesten antiken Statuen (TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 33) schreibt, das beste exemplum für »die große Vollkommenheit eines alten Mannes« (s. TA 1675, I, 2. Buch (Skulptur), TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 33TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 34).
Die versprochene Publikation der gesamten Statuengruppe wurde nie realisiert (»Beede Kinder, die jetzt, aus Mangel an spatii, davon geblieben, sollen künftig absonderlich, mit noch andern Statuen hernach folgen«).
Wie Klemm hervorhebt, lassen die Isolierung der Figur und das lebhafte Chiaro-Scuro des Hintergrundes die Statue weniger als eine dreidimensionale Skulptur denn als eine »gemalte Inkarnation des Affektes« erscheinen (s. Kat. Paris 2000–01, S. 249).
Die falsche Angabe Sandrarts im Kommentar zur Tafel (TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 35), der rechte Arm des Laokoon sei während des »Sacco di Roma« (1527) abgeschlagen worden, wurde in der lateinischen Ausgabe »Sculpturae Veteris Admirandae« von 1680, sicher durch dessen Mitarbeiter Christoph Arnold korrigiert (Simonato 2000, S. 227 mit Anm. 79).
(Zusammenfassung des undatierten Kommentars in ArsRoma)

Kommentar von Brigitte Kuhn-Forte12.11.2008

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