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Laut eines Vertrages vom 12. August 1596 erteilte die Stadt Augsburg Adriaen de Vries den Auftrag für zwei öffentliche Brunnenanlagen: Den Herkulesbrunnen und den »Merkurbrunnen«. Der Merkurbrunnen wurde als erstes fertiggestellt. Er steht in der Maximiliansstraße und wurde – wie aus der Inschrift hervorgeht – 1599 eingeweiht. In der Mitte des zehneckigen Brunnenkastens erhebt sich ein oblonger Brunnenpfeiler, welcher von der Skulptur des Merkurs bekrönt ist. Ein Amorknabe kniet zu seinem rechten Fuß und bindet ihm die Flügelschuhe zu. Am Brunnenpfeiler befinden sich zudem langhalsige Adlerköpfe, an den Langseiten zwei Medusenmasken, sowie zwei Löwenmasken an den Schmalseiten, die als Wasserspeier dienen. Unten am Wasserspiegel befinden sich zwei Hundeköpfe, die ebenfalls als Wasserspeier dienen. Den Guss der Skulpturen führte Wolfgang Neidhardt (1575–1632) aus, der zu diesem Zeitpunkt die Augsburger Gießhütte leitete (vgl. Larsson 1967, S. 23). 1752 erfuhr der Merkurbrunnen eine grundlegende Renovierung. Dabei wurde die gesamte Brunnenanlage zunächst abgetragen und in rötlichem Marmor wieder aufgebaut. Außerdem wurde der Brunnenpfeiler erhöht. Zwei Rocaillekartuschen an den Breitseiten des Brunnepfeilers erinnern an diese Maßnahmen. 1998 wurden die Originalskulpturen durch Kopien ersetzt. Die Originale befinden sich heute in den Städtischen Kunstammlungen Augsburg (Inv.-Nr. 2000/1).

Kommentar von Julia Kleinbeck13.10.2008

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