Kommentar

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Sponsel führt den Kupferstich der »Teutschen Academie« mit der Darstellung des Metella-Grabmals auf einen Stich in Dosio/Cavalieris Urbis Romae zurück, der in gleicher Größe, jedoch gegenseitig übernommen wurde (Sponsel 1896, S. 166, Nr. 22a). Dieser Annahme ist allerdings nur in Bezug auf die Wiedergabe der Einzelelemente des Baus zu folgen. So ist der Rundbau mit dem quadratischen Sockel, dem reliefierten Fries und der Inschrift sowie dessen Beschädigung auf der linken Seite vergleichbar. Ebenso ist die Gebäuderuine mit dem Torbogen in dem TA-Stich wiederzufinden.
In jüngster Zeit wies Cecilia Mazzetti di Pietralata einen Zusammenhang zwischen Sandrarts Landschaftszeichnungen und den Arbeiten Claude Lorrains nach (vgl. Mazzetti di Pietralata 2005(b)). Die Einbettung des Metella-Grabmals in eine durch Hügel und Bäume definierte Ideallandschaft könnte auch auf diese künstlerische Auseinandersetzung zurückgeführt werden. Von Lorrain sind ebenfalls Zeichnungen mit der Darstellung des antiken Grabmonumentes bekannt, wie etwa eine Zeichnung in Oxford aus dem Jahr 1669 (Oxford, Ashmolean Museum, Inv.-Nr. WA1855.55) und eine frühere, in das Jahr 1638 datierte Zeichnung. Diese im British Museum aufbewahrte Zeichnung Lorrains zeigt eine felsige mit Bäumen versehene Landschaft, in der das Grabmal etwas im Hintergrund wiedergegeben ist (s. Tomb of Cecilia Metella).
Die kürzlich von Cecilia Mazzetti di Pietralata mit dem hier vorliegenden Kupferstich in Verbindung gebrachte Zeichnung Sandrarts stellt das Grabmal in etwa dem gleichen Blickwinkel als Ruine dar und könnte als Vorlage für die Vorzeichnung des Stiches gedient haben, s. Mazzetti di Pietralata 2005(b), S. 101.

Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold15.06.2010

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