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Der Kupferstich, den Sandrart als ganzseitige Tafel zum »Götzenbild Osiridis« schuf, entspricht exakt seinem kompilierenden Verfahren im Text (TA 1679, I (Architektur), S. 55): Elemente aus verschiedenen Publikationen verschmelzen miteinander zu einer Abbildung, in der die Figuren nicht – wie bei Donati und Spanheim – »freigestellt« und ohne Kontext erscheinen, sondern in einer ägyptisierenden Szenerie verbunden sind. Die sog. Osiris-Statue aus dem Band von Donati wird flankiert von zwei Priestern, für die zwei Stiche von Giovanni Battista Galestruzzi aus Leonardo Agostinis »Le gemme antiche figurate« (Rom, 1657–9) als Vorbilder dienten (freundlicher Hinweis von Lucia Simonato). Ezechiel Spanheim verwendete diese Vorlage ebenfalls für eine Illustration in seiner »Dissertatio de praestantia et usu numismatum antiquorum«.
Sandrart begründet das von Galestruzzi übernommene Verfahren, zwei Ansichtsseiten der Statue zu zeigen: Er habe die Figur zweimal gezeichnet, so schreibt er, um die Informationen aus dem Text besser vor Augen führen zu können. Demgemäß seien nämlich »zwey Fische auf einer/ und die sechs Wasservögel auf der andern Seiten« gewesen und beides sollte »zur Genüge vorgestellet werden«.

Kommentar von Anna Schreurs06.11.2009

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