Kommentar
Sponsel zufolge handelt es sich bei dem vorliegenden Kupferstich mit dem Grabmal des Publius Vibius Marianus um die gegenseitige Darstellung des Monuments aus Lafrérys »Speculum Romanae Magnificentiae« (W. 34), s. Sponsel 1896, S. 166.
In Johann von Sandrarts Kupferstich sind zwar die Reliefs des Sarkophags wiedergegeben, die einzelnen figürlichen Darstellungen jedoch nur in den Umrissen dargestellt. Die Inschrift des Grabmals ist nur in der ersten Zeile dem Original entsprechend abgebildet. Umgeben wird das antike Grabmonument von einer bergigen Landschaft mit Büschen, Gräsern, Moos und trockenen Ästen, wodurch der Eindruck einer Ideallandschaft entsteht. Das Fragment eines Säulenschafts im Vordergrund unterstreicht zudem die nostalgische Wirkung der Landschaft, s. Frommel 2009 (a), S. 180. Auch der Unterbau des Grabmonumentes, der im Gegensatz zu der Darstellung im »Speculum« durch plastische Licht- und Schatteneffekte definiert ist, trägt zu dieser Stimmung bei (vgl. Frommel 2009, S. 182).
In einem Kupferstich aus dem Jahr 1704, der Aia Alberts zugeschrieben wird, ist eine identische Ansicht dargestellt (Rom, Biblioteca dell’ Istituto di Archeologia e Storia dell’Arte, Roma III, 13, 29627).; vgl. Equini-Schneider 1984, S. 31. Weiterhin ist eine genaue Wiedergabe von Sandrarts Vedute mit dem Grabmal des Marianus in einem Kupferstich in Pieter Schencks (1660 – ca. 1718) »Roma Aeterna« (Amsterdam 1705, Taf. 55) zu finden (vgl. Equini-Schneider 1984, S. 32, Nr. 14, Fig. 10,a).
Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold — 07.03.2010