Kommentar

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Die Kreuzigungsdarstellung, die durch Sandrarts Beschreibung als »Klein Kruzifix« in die kunsthistorische Literatur einging, gehörte zunächst Wilhelm V. bevor die Tafel in den Besitz Herzog Maximilian I. überging. Die Spuren des originalen Gemäldes, welches Sandrart um 1640/50 in der Münchner Residenz vorfand, verloren sich in der Folgezeit und es wurde lange Zeit vermutet, das Bild sei dem Brand 1729 zum Opfer gefallen. Allerdings gelang es Max J. Friedländer, ein Gemälde in Essener Privatbesitz als das Original Grünewalds zu identifizieren (vgl. auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 389 f., Anm. 261). Seither befindet es sich in der National Gallery in Washington.
Die Datierung wird kontrovers diskutiert. In Bezugnahme der Kreuzigungsdarstellungen Grünewalds in Basel und Karlsruhe plädierte John Oliver Hand für eine Entstehung des Gemäldes zwischen 1511 und 1520 (vgl. Slg. Kat. Washington 1993, S. 71). Insgesamt sind heute dreizehn Gesamt- bzw. Teilkopien des »Klein Kruzifix« bekannt (vgl. Slg. Kat. Washington 1993, S. 77, 79, Anm. 35). Von ihnen ist nur ein Gemälde eine Kopie nach dem Original, die anderen entstanden offenbar nach dem Reproduktionsstich Raphael Sadelers.

Kommentar von Julia Kleinbeck05.08.2008

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