TA 1679, I (Architektur), S. 9
Von den Grundfesten.
PalladioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 30):
Palladio, I quattro libri, Libro Primo, Kap. VIII, Delle fondamenta, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 11.DIe Grund-Vesten sollen doppelt so dick seyn/ als die Mauren so darauf gesetzt werden. Und hierinnen mus man sonderlich wol acht haben auf die Eigenschafft des Erdreichs/ und die Grösse des zu bauen vorhabenden Gebäues/ damit man auf einem beweglichen/ nicht gar vesten/ auch eine ziemliche Last zu tragen habendem Erdreich die Grund-Veste desto breiter legen möge. Der Boden des Grabens mus gleich in einer Ebene seyn/ damit die Last zugleich beschweren/ und nicht etwan auf einer Seiten mehr/ als der andern/ das Gemäuer sincken/ und sich ritzen möge. Aus dieser Ursachen pflasterten die Alten besagte Ebene mit Teuertino,
Gemeint ist Travertin oder Ciment. Wir aber pflegen/ sonderlich in Wässerichen Gründen/ es entweder mit Brettern/ oder Balcken zu belegen/ und nachgehends darauf zu bauen. Die Grund-Vesten werden nach Art eines Schuhes abgescherfft gemacht. Das ist/ sie sollen im Aufsteigen immer allgemählig dünner werden/ doch
solcher Gestalt/ daß auf einer Seiten/ wie auf der andern abgebrochen/ und der Mittelpunct des obern mit den untern gleich stehe. Welches auch wol warzunehmen in den Mauerwercken ober der Erden. Dann auf solche Art wird das Gebäu gerecht und starck/ welches/ wann man auf andre Weis abbrechen will/ nicht geschehen kan. Man macht bisweilen (absonderlich an sumpfichten Orten/ wo man sich der Zwischen-Seulen bedienen mus) zu Ersparung einiger Unkosten/ einige Grund-vesten/ so nicht aneinander gemauret/ sondern unterbrochen werden/ und darauf wird so dann gebauet. Sehr lobenswerth seind an grossen Gebäuen/ etliche Lufft-Löcher/ welche durch das dicke Gemäuer von dem Grund aus bis an das Dach geführet werden/ weil durch solche der Wind seinen Ausgang gewinnen/ und dardurch dem Gebäu weniger Schaden zugefügt werden kan. Sie verringern die Unkosten/ und sind sehr nutzlich/ wann man selbige auf Schnecken-Stiegen Art verfertiget/ welche von der untersten Grund-Veste an bis zu oberst des Gebäues hinauf langen.PalladioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 30):
Palladio, I quattro libri, Libro Primo, Kap. VIII, Delle fondamenta, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 11.
Qvadratur-Arbeit: und von den Fünf-
ferley Bau-Arten.
Quadratur Arbeit/ die Eck-Columnen sollen dicker seyn/ als die andern: Wie alle Columnen oben einzuziehen. Bäuchung der Columnen. I. Rustica die Bäurische. Stuck von dieser Arbeit. Was die Alten auf diese Art gebauet. Heisset Toscana von ihrem Ursprungs-Ort. Von den Intercolonnen: Abtheilung derselben. II. Dorica, die Dorische/ war bey den Griechen und Römern die Würdigste: Wird den Helden zu Ehren gebrauchet. III. Ionica die Ionische: Dero Gebrauch/ und Austheilung. IV. Corinthiaca, ist die Ansehnlichste: Gebäue dieser Art. Dero Gebrauch und Abtheilungen. V. Composita, die Gemengte: Michael Angelo hat dieser Art viel Wercke hinterlassen. Austheilung. VI. Gothica die Gothische/ ist ungeschickt und hält keine Proportion.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieses IX. Kapitel Qvadratur-Arbeit: und von den Fünf-ferley Bau-Arten ist im Wesentlichen eine Wiedergabe des II. Kapitels des Ersten Hauptteiles (TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 12). Ausgelassen sind jedoch die Erklärungen der Kupferplatten des Ersten Teils, das Lob auf Michelangelo, die Anwendung der korinthischen Ordnung, sowie die Bemerkungen zur Gotik in Italien.
Hinzugefügt wurde ein kleiner einleitender Passus, der von Sandrart verfasst wurde; vgl. Sponsel 1896, S. 30.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 742WEil wir allbereits/ in Unserm I. H. Theil der Teutschen Acad. zu vorderst von der Architectura, oder Baukunst/ der Steinen Wissenschafft/ dieselbe zu schneiden/ hauen und arbeiten/ auch aller deren Natur/ Eigenschafft/ Nutzbarkeit ausführliche Erzehlung ertheilet haben/ auch zu Dienst den Kunstliebenden Bau-Leuten beygebracht die Manier, Proportion und Weise/ welche in den Gebäuen sollen beobachtet und gehalten werden/ damit sie die rechte Zierde und Schönheit überkommen/ mit der Wissenschafft den Porfir-Stein zu arbeiten/ und wie das Tempera der Eisen darzu mit Bocksblut beqvem gemacht
werden kan/ auch was dieser/ und der Serpentin-Steine Art sey/ mit Bericht/ welche zu Statuen unbeqvem/ darzu vor allen der Griechische und Egyptische/ Italiänische auch Teutsche weisse Marmorstein der gewährteste/ und was sonsten aus den andern gedachten Steinen/ so wol in Italien/ als Teutschland zu hoffen sey/ weitläuffige Meldung Quadratur, Arbeit. gethan haben: Zum andern/ auch von der Quadraten/ oder Vier- und mehrer Eck-Arbeit zubetrachten sey/ von diesen ist zu wiederholen/ daß die Wercke/ die also in Vier- oder mehr Ecken getheilet werden/ bey den Baumeistern fünfferley Arten und Namen haben/ und Rustica, Dorica, Ionica, Corinthiaca, & Composita, genennet werden. Man kan auch nichts von Holtz/ Stein
Dieses IX. Kapitel Qvadratur-Arbeit: und von den Fünf-ferley Bau-Arten ist im Wesentlichen eine Wiedergabe des II. Kapitels des Ersten Hauptteiles (TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 12). Ausgelassen sind jedoch die Erklärungen der Kupferplatten des Ersten Teils, das Lob auf Michelangelo, die Anwendung der korinthischen Ordnung, sowie die Bemerkungen zur Gotik in Italien. Hinzugefügt wurde ein kleiner einleitender Passus, der von Sandrart verfasst wurde; vgl. Sponsel 1896, S. 30.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 742