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TA 1679, III (Malerei), S. 35

Canini (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 129 c): Canini, Iconografia 1669, Kap. IX Filetero, fol. 21r–23r.Carolin Ott, 03.03.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1030
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ein Paphlagonier und Verschnittener gewesen. Strabo hingegen will/ daß dessen Geburts-Stadt Teos, ein kleiner Ort sey/ der allein darum etwas berühmt/ weil die Könige der Attalier daselbst ihren Ursprung genommen. Als dieser Philetaerus noch ein Kind gewesen/ und durch seine Kindswärterin zu einer Leich-begängnus getragen worden/ Sein Unfall hat ihn das Volck also zerdruckt und zerqvetscht/ Wie ihn die Verleumdung der Hof-Gnade beraubt. daß man ihm das männliche Glied abnehmen müssen. Weil er aber hernach sehr wol auferzogen worden; kam er bey Lysimacho, des Alexandri Nachfolger einem/ in solche Gnade/ daß er ihme seinen Schatz und geheimste Sachen anvertrauete. Welches er auch so lang versehen/ bis daß er/ aus Verleumdung der Arsinoe/ des Lysimachi Gemahlin/ sich selbsten abgedanckt/ iedennoch aber wuste er/ bey der Empörung unter Seleuco und Lysimacho, sich so treflich nach dem Glück zubeqvemen/ und die Zeit beobachtend/ jedesmals dem Uberwinder/ also zu Liebkosen/ und/ mit Bezeugungen seiner Dienstfertigkeit/ dergestalt zu begegnen/ daß er dadurch in die 20. Jahre so wol das Schlos Pergamo , als das Geld/ in Seine Bildnis auf einer Medaglie. seinen Händen behalten. Dieser Philetaerus wird hier vorgestellt mit einem Oliven-Krantze/ als ein/ der Göttin Minervae gewidmeter/ Zweig; welche auf der andern Seiten einen Krantz in der Rechten haltend und sitzend/ mit dem Wort ΦΙΛΕΤΑΙΡΟΥ, Bedeutung des Oel-Zweigs. zusehen ist. Carolus Pascalis sagt; der Oel-zweig sey ein Zeichen des Friedens; und zwar nicht unschicklich: weil die Göttin/ dero er geheiligt ist/ einen zweyfachen Namen/ und doppelte Gewalt/ hat. Dann/ zu Kriegs-zeiten/ wird sie Pallas; im Frieden aber/ weil alsdann die guten Künste blühen/ und im schwange gehen/ Minerva genennet. Dahero auch Martianus Capella also schreibt:

Hinc jam vermicomae frondent tibi mu- nere olivae
Artes cura vigil per te, quod discat olivo.
Deswegen opffert dir der Oelzweig seine Gaben:
Weil man gelehrte Kunst/ vom Lampen- Oel/ muß haben/
mit Nacht-bewachtem Fleiß etc.

Und Tertullianus.

Quin & olea militiam Minerva coronat
non solum artium, sed armorum quoque Dea.

Ja! es krönet die Minerva/ als eine nicht allein Kunst-sondern auch Kriegs-Göttin/ mit ihren Oliven-Reisern gleichfalls die Militz.

Homerus, welcher vom Ulysses allezeit für klug/ vorsichtig und verschmitzt gehalten/ giebt dannoch ihme die Minerva, als eine Schutz- Göttin zu/ mit dero er unter den Oliven-bäumen zu rath gehet. Bey diesem Namen Philetaero lieset Bedeutung der Müntz Littern ΑΣΚ. man auch ΑΣΚ. ist so viel gesagt/ als Ascania: massen solches auch Herr Johann Peter Bellori also verdolmetschet. Strabo gedencket eines Fleckens/ mit Namen Ascania Nemesis, und will/ daß von dem See Ascanio solcher also genennet

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worden;gleich wie auch andere Völcker/ von ihrem Land oder Gebiet/ als die Phrygier und Misier/ den Namen haben. Weil nun dis Land Ascania, Warum er keine Krone trage. unter der Pergamener Bottmässigkeit lag: Hatten dessen Inwohner die angeregte Medaglie mit den drey Buch staben ΑΣΚ.. machen lassen. Daß er aber keine Kron gehabt/ auch nicht König gewesen/ solches erläutert die Historia: weil nemlich der Brüder drey gewesen/ als Eumenes, Attalus, und dieser Philetaerus. Dem Eumenes, als ältern/ folgte/ in der Regierung/ sein Sohn Eumenes, diesem/ als er 22. Jahr geherrschet/ und gestorben/succedirte des andern Bruders Attali Sohn/ welcher gleichfalls seines Vatters Namen führte. Und dieser war eben derjenige/ so die Galater überwunden/ mit den Römern in Bindnus sich eingelassen/ und erstlich den Königlichen Titul geführt; deme auch/ nach 43. jähriger Regierung/ sein Sohn Eumenes gefolget: welcher ebenfalls/ mit den Römern wider den Perseus/ König in Macedonien/ und den grossen Antiochus/ sich verbunden; ingleichen die Stadt/ durch schöne Gebäue und Bibliotheken/ in grosses Ansehen gebracht/ und seinem Sohn Attalo, welcher/ nach seinem Absterben/ die Römische Republic zum Erben eingesetzet/ hinterlassen.CaniniInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 129 c): Canini, Iconografia 1669, Kap. IX Filetero, fol. 21r–23r.Carolin Ott, 03.03.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1030

4. Byzas.

CaniniInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 129 d): Canini, Iconografia 1669, Kap. XXXV Biza, fol. 61r f.Carolin Ott, 03.03.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1032
DIeser Byzas wird allhier gesehen/ mit einem gezierten Helm/ auf Art und Weise/ wie Byzas auf der Medaglie.Homerus die berühmten Helden/ an vielen Orten/ beschrieben. Auf der andern Seiten der Medaglien/ siehet man das Vordertheil eines Schiffs/ mit diesen Buchstaben/ welche noch ziemlich Ursprung des Namens Byzantz. zuerkennen. ΕΠΙ. ΔΙΜΗΤΡ .... Coelius Rhodiginus sagt; es sey glaublich/ daß Byzantz/ heutiges Tages Constantinopel, von ihrem Erbauer Byzante, den Namen bekommen/ oder auch/ von einem gewissen Hauptmann über ihre Schiffs-Flotte/ der Byzas geheissen. Und diese andere Meinung komt/ mit dem Gepreg auf der einen Seiten/ ingleichen mit den Historien/ sehr wol überein. Daß er aber die Stadt nicht gebauet/ Ob Byzas die Stadt Byzantz habe erbauet. wie Fulvius Ursinus meynet/ erhellet aus Diodori Worten/ wann er sagt: So bald die Schiffleute/ bey den Schlunde des Ponti angelangt/ hätten sie sich gegen das Land gewendet/ wo dazumals Byzantus, von welchem hernach die Stadt den Namen ererbet/ die Herrschafft führte. Justinus gedencket/ daß Pausanias, der Spartaner König/ solche erbauet/ und sieben Jahr darinnen gewohnt habe. Nachdem aber das Glück sich vielmals im Kriege verändert; ist sie bald in der Lacedaemonier/ bald in der Athanienser/ Händen gewesen.

Eine andere Medaglie mit des Byzas Bildnus Eben diesen Byzas siehet man/ auf einer andern Medaglie/ iedoch ohne Helm; aber an den Lineamenten/ und Bart/ dem obigen gantz gleich. Warum diese Medaglie ein Schiff und Meerschwein führe. Diese hat/ auf der andern Seiten/ ein schwimmendes Meer-Schwein/ mit dem Wort/ ΒΥΖΑΝΤΙΩΝ. Obangeregter Coelius Rodiginus schreibt/ daß das Oracul zu Delphis denen Inwohnern zu Byzantz alles ihr Glück vorgesaget und prophezeyet

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 129 d): Canini, Iconografia 1669, Kap. XXXV Biza, fol. 61r f.Carolin Ott, 03.03.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1032