TA 1679, III (Malerei), S. 28
Quelle unbekannt (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Für die Ausführungen über Artemisia konnte bislang – wie für ihr Bildnis auf Tafel A – keine Quelle identifiziert werden; vgl. Sponsel 1896, S. 176, Nr. 126 f. Das ist bemerkenswert, da die ab TA 1679, III (Malerei), S. 28 folgenden Beschreibungen antiker Persönlichkeiten und ihre auf den Tafeln B–Z zur Darstellung kommenden Bildnisse auf den Publikationen Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 und Canini, Iconografia 1669 basieren. In keinem dieser beiden Werke ist ein Kapitel über Artemisia enthalten.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1020
niemals gesehen worden/ lies sie/ nach ihres Herrn Namen/ Mausoléum nennen. Daher der Gebrauch entstanden/ daß man nachgehends auch andrer grosser Herren und Potentaten Grabmähler gleichermassen Mausoléa genannt: wie noch auf diesen heutigen Tag geschicht.
Nach ihres Herrn Hintritt/ regierte Sie noch zwey Jahr/ und lies/ nach geendigtem Bau des Mausoléi, die damals berühmteste alte Redner/ Isocratem und Theopompum, aus Griechenland beruffen/ durch deren beeder Beredsamkeit ihrem verstorbenem Herrn parentiren/und/ vermittelst einer vortrefflichen Leich-Rede/ seinem Ruhm ein ewigwährendes Denckmal stifften.Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung
Für die Ausführungen über Artemisia konnte bislang – wie für ihr Bildnis auf Tafel A – keine Quelle identifiziert werden; vgl. Sponsel 1896, S. 176, Nr. 126 f. Das ist bemerkenswert, da die ab TA 1679, III (Malerei), S. 28 folgenden Beschreibungen antiker Persönlichkeiten und ihre auf den Tafeln B–Z zur Darstellung kommenden Bildnisse auf den Publikationen Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 und Canini, Iconografia 1669 basieren. In keinem dieser beiden Werke ist ein Kapitel über Artemisia enthalten.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1020
Plat. B. 1. Theseische Tonsur.
CaniniInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 127 a):
Canini, Iconografia 1669, Kap. I Tonsura, fol. 1r f.THeseus ließ/ damaliger Zeiten Gewonheit nach/ daß man bey Austrettung der Kinder-Jahre/ dem Apollini die erste Haarlocken ausopffern muste/ ebenfalls noch vor seiner Abreise auf Delphos/ die vördern Haare abschneiden; dahero dann nachgehends alle andere Tonsuren/ Theseische Des Theseus Bildnus. Aufopfferungen genennet worden. Wer nun hiergesetzte Bildnus wol betrachtet/ und zugleich des Plutarchi Worte darneben hält; der wird so wol aus diesen/ als auch aus der jungen/ schönen/ ansehnlich und ernsthafften Gestalt/ gar leichtlich erkennen/ daß es Theseus seyn müsse. Das Haupt hat im übrigen sehr lange Haar/ und ist/ wie zu sehen/ mit dem wenigem Kleid angethan. Pausanias schreibt ihm ein wolgeputztes Haar zu/ samt einem langen/ bis auf die Füsse herab hangendem/ Mantel: darinn er/ annoch unbekandter weise/ nacher Athen gekommen; Dannenhero als die/ am Tempel/welcher/ nebst dem darzugehörigem Gerichtshause/ dem Apollo zu Ehren/ Delphinium getitulirt ward/ arbeitende Werckleute/ welche dazumal die Höhe des angefangenen Baues schon vollendet hatten/ und allein die Bedeckung des Dachs annoch übrig war/ des Theseus spotteten/ und hönisch fragten/ warum diese mannbare Jungfrau so allein herumstreinete? hat selbiger/ ohne gegebene Antwort/ von denen/ daselbst auf einem Karren ligenden/Materialien/ die Spitze oder Giebel-Stange des Gebäues ergriffen/ und selbige viel höher geworffen/ Wie Theseus zu Delphis sein tapffers Gemüt zu mercken gegeben. weder die Bauleute das Zeichen gesetzt hatten. Wordurch dieser Theseus/ als ein Anverwandter Herculis, zu erkennen geben wollen/ daß/ ob er gleich noch jung von Jahren/ dennoch ein tapfferes Gemüt bey ihme zu finden wäre. Obberührter Atheniensische Ehre gegen seinem Bildnus. Plutarchus schreibt ferner; daß Silanius die Bildnus Thesei in Holtz geschnitten/ Parrhasius aber solche abgemahlet habe; und daß die Athenienser Sein Bild und Geist sollen/ nach seinem Tode erschienen seyn. solche als Götter angebetet hätten. Nach seinem Tode/ als sie wieder die Meder gestritten/ seye das Bildnus und der Geist Thesei ihrer sehr vielen erschienen/ welche gesehen/ daß es im Streit die Warum die Abantes ihre Haare vorn kurtz/ hinten lang getragen. Barbaren zum ersten angefallen habe. Warum aber die Haare oberhalb der Stirn so kurtz/ und hinterwarts so lang getragen worden/ davon meldet angeregter Author folgendes: daß nemlich die Abanter/ ein sehr streitbares Volck in Euboea die ersten gewesen/ so es angefangen/ denen hernach
die Araber und Misier gefolgt: Denn nachdem diese Völcker/ im Treffen/ ungeachtet sie sonst tapffer und männlich fochten/ dennoch unten gelegen/ indem der Feind/ zu seinem Vortheil/ sich ihres langen Haares gebraucht/ sie dabey erwischt/ und zu Boden gerissen: haben sie beschlossen/ hinfüro das Haar vorn abzukürtzen/ und allein den Nacken damit zu bedecken. Dannenhero sie auch vom Homerus/ die am Rucken belockte oder behaarte Abantes genennet werden/ wenn er schreibt:
Sonst gedenckt auch gemeldter Pausanias/ daß man dergleichen Haarschnur/ wegen des Thesei/ Theseis genannt. Im übrigen hat Hadrianus Junius vor den Haarlocken einen sehr schönen Tractat geschrieben: welcher/ in dieser Materi/ sehr dienliche Nachricht an die Hand gegeben.CaniniInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 127 a):
Canini, Iconografia 1669, Kap. I Tonsura, fol. 1r f.
CaniniInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 127 b):
Canini, Iconografia 1669, Kap. V Pergamo giouine, fol. 13r f.
Sandrart gibt die Ausführungen Caninis verkürzt wieder.DIeser Pergamus, als er mit seiner Mutter Des Pergamus tapffre Verrichtungen.Andromacha in Asien/ sich begeben/ erlegte in einem absonderlichen Streit/ Arium, welcher ein Besitzer der Stadt und Lands Teuthraniae gewesen. Als er diese erobert/ hat er den Namen in Pergamum verändert. In welcher Er nachgehends/ für sich und seine Mutter/ ein herrliches Grabmahl aufrichten lassen. Dieser war der Held/ deme die Pergamener zu Ehren diejenige Medaglie gepregt/ aus dero wir gegenwärtige Bildnus Beschreibung seines Bildnusses. nachgezeichnet. Man siehet ihn gantz ohne Bart/ und gleichsam in der ersten Blühe seiner Jugend/ mit einem Helm gewaffnet/ darauf lange Pferd-Haare gestecket/welche/ nach Griechisch- und Trojanischer Art/ auf den Rücken hinab hangen Daher Homerus, über des Thalysiadis Echepoli Helm/ diese Worte führet:
An dieser Medaglie ist zu lesen ΠΕΡΓΑΜ. Und auf der andern Seiten ΕΠΙ. CΤΡ. ΙΠΩΛΛΙΩΝΟC. das ist/Praeside Julio Pollione, nebenst einer Warum der Helm dieses Bildes keinen Feder-Busch führe. aufrecht stehenden Figur. Dieser Pergamus hat keine Haare/ auf Misische Manier/ wie eine andere viel ältere Bildnus; noch weniger einen Federbusch auf dem Helm. Dahero zu glauben/ die Pergamener haben ihn also/ in geringern Waffen/ vorstellen wollen: weil er damals/ als er in Asien gegangen/ durch ein und andere rühmliche Thaten/ sich noch nicht bekandt gemacht/ und deswegen Bedencken getragen/ ihme einen Federbusch auf zu stecken. Und diese Meinung bestätiget Homerus, wann er/ an unterschiedlichen Orten/ in seinen Iliaden/ gedencket: daß je grösser die Helden gewesen/ je ansehnlichere Federbüsche selbige auf ihren Helmen getragen. Da hingegen Ulysses/ und Diomedes/ als selbige das Trojanische Läger ausgekundschafftet/ nur allein mit einem einfachen Helm beschrieben werden.CaniniInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 37 f. und S. 177, Nr. 127 b):
Canini, Iconografia 1669, Kap. V Pergamo giouine, fol. 13r f.
Sandrart gibt die Ausführungen Caninis verkürzt wieder.