Vier Apostel
Personen-Bezüge
- Maximilian <Bayern, Kurfürst, I.>; ab 1627
Kunstwerk-Bezüge
- Dürer: Der Apostel Paulus und der Evangelist Markus Malerei
- Dürer: Die Apostel Johannes und Petrus Malerei
Orts-Bezüge
- München, Kurfürstliche Kunstkammer; Ab 1627, den früheren Aufbewahrungsort im Nürnberger Rathaus erwähnt Sandrart nicht.
- Nürnberg, Rathaus; bis 1627
Literatur
- Anzelewsky 1971; S. 274–279, Kat.-Nr. 183–184
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 387, Anm. 172
- Goldberg 1998; S. 479–559
Basis-Daten
Datierung
1526
Material/Technik
Öl auf Lindenholz
Heutiger Aufbewahrungsort
München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 540 und 545
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… den zwölf Aposteln. So sind auch ferner daselbst von seiner Hand eine Lucretia Lebens groß/ auch vier Evangelisten/ in Form der vier Complexionen/ sehr herrlich/ und aus die allerbäste Manier von Oel-Farb gemahlt. Es sind auch noch überaus viel…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 225
Kommentare
Der Titel ist nicht ganz korrekt, da mit Johannes, Petrus und Paulus nur drei Apostel sowie der Evangelist Markus gezeigt sind. Neben der Deutung der vier Evangelisten als Darstellung der vier Temperamente wie sie bereits Sandrart in der Nachfolge van Manders vornimmt, wird vor allem ein theologischer Sinngehalt geltend gemacht. Die Unterschriften Johann Neudörffers (1497–1563) lassen sich im Kontext der schwelenden Religionsstreitigkeiten als Bekenntnis zur Reformation lesen und als Mahnung zum rechten Glauben an den Nürnberger Rat, dem Dürer die Tafeln vermachte. Bis 1627 verblieben die Tafeln in der oberen Regimentsstube des Nürnberger Rathauses bis sie an Maximilian I. übergeben wurden – nicht ohne Gegenwehr der Nürnberger, die vergeblich versucht hatten, den Kurfürsten durch Kopien zufriedenzustellen. (Vgl. Anzelewsky 1971, S. 274–279.)