Rosenkranzfest (»S. Bartholomaeus«)
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Sandrart/Kilian: Vitenporträt Albrecht Dürer (TA 1675, Tafel BB) Graphik
- Kilian: Porträt Albrecht Dürer Graphik
- Sandrart: Porträt Albrecht Dürer (Cod. icon. 366, fol. 28r) Zeichnung
Orts-Bezüge
Literatur
- Anzelewsky 1971; S. 187–199, Kat.-Nr. 93
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 387, Anm. 152
- Anzelewsky 1980; S. 126–130
Basis-Daten
Datierung
1506
Material/Technik
Öl auf Holz
Format/Maße
162 x 194,5 cm
Inschriften
Beischrift auf dem Blatt, das der Künstler in Händen hält: »Exegit quinque mestri spatio Albertus Dürer Germanus MDVI«
Signatur und Bezeichnung
Signiert mit Monogramm
Heutiger Aufbewahrungsort
Prag, Narodni Galerie, Inv.-Nr. O. P. 2148
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… Kupferstiche in der Jugend: Andere seine Werke/ die Tugenden vor Gericht/ und andere köstliche Stuck: Ein S. Bartholomaeus, der von Venedig nach Prag kommen: Seine Contrafät. Dieses Künstlers rühmliche Wissenschaften: Sein…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 222
»S. Bartholomaeus, der von Venedig nach Prag gekommen«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 223
»… aus hie unten meldender Ursach/ mahlte er allda für etliche des Teutschen Hauses curiose Kaufleute eine kunstreiche Tafel von S. Bartholome, so auch in die nächst an dem Teutschen Hauß stehende Kirche/ dieses Namens/ aufgerichtet worden/…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 223
Kommentare
Der heute geläufige Titel Rosenkranzfest stammt aus dem 19. Jh. Das Bild bezieht sich jedoch nicht auf das 1716 eingeführte Kirchenfest. Dargestellt ist vielmehr, wie Papst und Kaiser, beide Mitglieder der 1474 gegründeten Rosenkranz-Bruderschaft, die Rosenkränze durch Maria und Jesus erhalten, assistiert vom Heiligen Dominikus, dem Begründer des Rosenkranz-Gebetes. Neben Dürer selbst sind viele weitere Porträts integriert, die jedoch nicht eindeutig identifiziert werden können. Das während Dürers zweiter Italienreise 1506 im Auftrag der deutschen Kirchengemeinde oder der Kaufmannschaft für S. Bartolomeo unweit des Fondaco dei Tedeschi entstandene Altarbild wurde 1606 von Rudolf II. erworben. Sandrart schildert den Transport anschaulich. 1631 wurde es zum Schutz vor dem schwedischen Einfall aus der Kunstkammer vermutlich nach Budweis verbracht und dabei schwer beschädigt. Nach der Rückkehr auf die Prager Burg 1635 verblieb es dort bis 1782 (vgl. Anzelewsky 1971, S. 187–199 und Anzelewsky 1980, S. 126–130).