Skylla (TA 1680, Tafel H, 3)
- Mitarbeiter der »Teutschen Academie« Personengruppe
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Mitarbeiter der »Teutschen Academie«: Miscellantafel (TA 1680, Tafel H) Graphik
- Unbekannter antiker Künstler: Skylla (Marmorrelief) Plastik; Laut TA; vgl. TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [VII]
- Hyllos (Gemmenschneider): Skylla (Gemme) Kunstgewerbe
- Unbekannter Künstler: Skylla (Cartari, Imagini) Graphik
Literatur
- Schreurs 2010(a); S. 241
Basis-Daten
Datierung
1680
Material/Technik
Radierung
Privileg
S. C. M.
Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«
TA 1680, Iconologia Deorum, Tafel H. (nach S. 84)
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»3. Scylla.«
TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [VII]
»Scylla/ die gefährliche Stein-Klippe im Sicilischen Meer / (wie selbige als ein Meergöttin sub num.3.zu sehen) so ein ungeheures Monstrum des Meers genennt/ und allerley des Meers und der Seefahrenden Gefährlichkeit…«
TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [VII]
Kommentare
Die Abbildung der Skylla als Gemme oder Medaillon korrespondiert in Bezug auf ihre Form der gegenüberliegenden Darstellung des Kanopos.
Sandrarts Darstellung der Skylla ist durch geschnittene antike Steine überliefert, wie etwa die antike Gemme im Museo Archeologico Nazionale in Venedig zeigt (vgl. LIMC, Bd. 8.1, 1141, 45a; Bd. 8.2, 788, I, 45a). In Cartari, Imagini degli dei (Ed. Pignoria) ist oberhalb der Illustration ein Medaillon zu erkennen, das die Skylla in der aus antiken Karneolen bekannten Darstellung wiedergibt und Sandrarts Abbildung entspricht. Demnach ist zu vermuten, dass Sandrart das Skylla-Medaillon daraus entnahm. Sandrarts Aussage in der Beschreibung der Kupfertafel H, die Darstellung sei »in einem kostbaren Antichen Marmelstein abgebildet« (vgl. TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [VII]) irritiert dagegen. Die falsche Materialzuordnung führt zu der Annahme, dass dem Autor das eigentliche antike Vorbild unbekannt war und dass er dadurch Authentizität suggerieren wollte; vgl. Schreurs 2010(a), S. 241.