Diana und ihre Nymphen beim Spiel
Personen-Bezüge
- Aldobrandini, Pietro (Kardinal) ; Vgl. Spears, 1982
Orts-Bezüge
- Rom, Santa Maria di Costantinopoli; Es herrscht Unklarheit darüber, ob Sandrarts Aussage einer Ausstellung auf 1631,1632 (Pepper 1998) oder 1635 (Colantuono 1997, S. 43) zu datieren ist oder ob es sich um eine literarische Fiktion handelt (Ebert-Schifferer 1994, S. 101 / Meier 2004, S. 218).
- Rom, Villa Borghese; Vita Domenichino, TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 197
Literatur
- Spear 1982; Bd.I, S. 192–194, Kat.-Nr. 52, Tafel 173–175
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 382, Anm. 33
- Bonfait 1994; S. 174 ff.
- Ebert-Schifferer 1994; S. 100
- Kat. Rom 2000; Bd. 2, S. 331–334, Kat.-Nr. 8
Basis-Daten
Datierung
1616–17
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Format/Maße
225 x 320 cm
Heutiger Aufbewahrungsort
Rom, Galleria Borghese, Inv.-Nr. 53
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… welches fast über alle zu Rom das unter andern in des Cardinal Borgese Lustgarten oder Palast stehende große Werk von Diana, welche ihren Nymfen/ zum Streit/ Bögen/ Köcher und Pfeile austheilet/ um sich in dem Schiessen zu üben; wieder in S. Peters Kirche ein großer Altar/ wie der heilige Sebastian…«
TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 197
»10 Des Domenichin, Schieß-spiel der Diana.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 10
»Domenichin, ein Bolognese, praesentirte zum Zehenden/ itztbesagte Waldgöttin Diana, wie sie verschiedenes Jagt-Gerähte/ als Köcher/ Pfeile/ Blashörner/ Schuhe und Bänder/ zum Preiß ihres angestellten Vogelschiessens/ den Nymphen/ die das bäste thun würden/ aufgesetzet: deren viele/ mit sonderem Eifer/ sich um den Vorzug befließen; theils kamen albereit von der Jagt/ und legten ihr Wildbrät und Geflügel zu der Ober-Jägermeisterin Diana Füßen; die übrige kühlten sich in einer stillstehenden frischen Quelle/ woraus auch die hitzige Windhunde ihren Durst lescheten. Ein Werk/ an Vernunft/ Nachsinnlichkeit/ Zeichnung und Colorit allerdings trefflich/ und darum allen vorigen/ wonicht vorzuziehen/ doch zur wette entgegen zu setzen.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 10
Kommentare
Nach Sandrarts Worten in seinem Lebenslauf ist dieses Bild Teil der Serie von zwölf Werken für den spanischen König Philipp IV. Nach Spear entstand es aber im Auftrag von Cardinal Pietro Aldobrandini, der es noch vor der Fertigstellung an Kardinal Scipione Borghese abtreten musste (vgl. Spear 1982, S. 192). Meier geht davon aus, dass die Ausstellung der zwölf Bilder eine literarische Fiktion ist (vgl. Meier 2004, S. 217–219).
In der Vita Domenichinos erwähnt Sandrart ebenfalls ein Gemälde der Diana, das er an dieser Stelle in der Galleria Borghese situiert, wo es sich seit 1618 befand. Es ist deshalb fraglich, ob beide Textstellen dasselbe Bild meinen.