Grabmal des Titus Livius

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Basis-Daten

Datierung

1547

Material/Technik

Marmor, Bronze

Heutiger Aufbewahrungsort

Padua, Palazzo della Ragione

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… recommendirt hat. Dieser ist/ in seiner Geburts-Stadt Padua, gestorben: woselbst seine Gebeine/ unter einem herrlichen Grabmal/ mit sonderlicher Ehr-bezeugung/ annoch/ bis auf diesen Tag/ verwarlich auf behalten und gezeiget werden.«
TA 1679, III (Malerei), S. 67

Kommentare

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts fand man im Kloster Santa Giustina in Padua die römische Grabinschrift eines gewissen »Titus Livius Halys«, die man mit dem berühmten Geschichtsschreiber in Verbindung brachte. Die im Jahr 1413 an derselben Stelle entdeckten Gebeine wurden folglich als die Überreste des Historikers angesehen. 1547 beauftragte der Antiquar Alessandro Bassano den Bildhauer Agostino Zoppo mit der figürlichen Ausstattung eines Livius-Grabmals, das im Palazzo della Ragione errichtet wurde. Das Grabmal, das in seiner Gestalt Jocopo Sansovinos Sakristeitür von San Marco (Venedig) folgt, integriert nicht nur die antike Inschrift und die Gebeine, es enthält auch eine marmorne Porträtbüste von Livius, die bis in das 20. Jahrhundert als antik galt, mittlerweile aber als Bildhauerarbeit des 16. Jahrhunderts angesehen wird. Vermutlich handelt es sich um die Kopie einer antiken Marmorbüste in Besitz Alessandro Bassanos. Als Kopist käme ebenfalls Zoppo in Betracht, da er schon zwei Jahre vor der Errichtung des Grabmals von Bassano mit der Bronzekopie eines Marmorkopfes mit der Bezeichnung »T.L.« (also vermutlich »Titus Livius«) beauftragt worden war (vgl. Martin 1993, S. 75 f.).
Heute weiß man, dass die antike Inschrift nicht dem antiken Gelehrten galt, sondern einem gleichnamigen Befreiten; vgl. Kat. Prag 2010(a), S. 9 f.
Carolin Ott, 01.09.2010