Aldobrandinische Hochzeit

Personen-Bezüge

Zeigt Darstellung von
War zu Sandrarts Zeit im Besitz von

Orts-Bezüge

Befand sich zu Sandrarts Zeit in

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

20 v. Chr.-40 n. Chr. (Müller 1994, S. 13 f.)

Material/Technik

Fresko

Format/Maße

242 cm (Breite), 92 cm (Höhe)

Heutiger Aufbewahrungsort

Rom, Musei Vaticani, Sala delle Nozze Aldobrandine

Externe Ressourcen und Referenzdatenbanken

Arachne: http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/205225

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… Uns/ mit diesen wenigen Figuren der Antichen Gemählte/ begnügen lassen. Jedoch wollen wir von einem Stuck/ Meldung thun/ so unter der Erden/ zu Rom/ in einem umgeworffenen Gewölbe angetroffen worden/ welches nachgehends der hierüber sehr erfreute Herr Cardinal Altobrandini, der ein Stuck Gemäuer…«
TA 1679, III (Malerei), S. 25

»Antich Gemählte einer Hochzeit erfunden
TA 1679, III (Malerei), S. 25

»… schönes gewölbtes Zimmer gefunden/ worinn nur auf Mauerwerck in Fresco von den Antichen Gemälden diese schöne Historie der Römischen Hochzeiterinne unversehrt verblieben; So bald man nun solche erblickt/ wurde es dem Pabst Clementi VIII. angedeutet/…«
TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [XIV]

»samt ihrem bevorstehenden Ehebette; nach demjenigem alten Gemähl/ welches in dem Quirinalischen Lustgarten der Prinzessinn Olym- piae Aldobrandinae Pamphiliae/ zu Rom…«
TA 1680, Iconologia Deorum, S. 200

Kommentare

Das Fresko wurde aller Wahrscheinlichkeit nach Ende 1604 oder zu Beginn des Jahres 1605 entdeckt, wobei der genaue Auffindungsort unbekannt ist. Es ist jedoch überliefert, dass das Fresko in einem unterirdischen Raum auf dem Esquilin in der Nähe des sogenannten Gallienusbogens gefunden wurde. Kurz nach seiner Auffindung wurde die Malerei zusammen mit dem darunterliegenden Mauerstück abgenommen und in die Villa des Kardinals Pietro Aldobrandini gebracht, wo sie in einer eigens dafür gestalteten Gartenlogetta platziert wurde, vgl. Müller 1994, S. 1 f. Das Fresko verdankt seinen Namen dem ersten Besitzer und dem dargestellten Thema, das Fachleute des frühen 17. Jahrhunderts als die Darstellung einer Hochzeitszeremonie deuteten. Müller legte 1994 in einer umfangreichen Studie dar, dass die Szenerie in Verbindung zu dem Drama »Hippolytos Stephanephoros« des Euripides steht. Seiner Ansicht nach handelt es sich bei den Hauptpersonen – der auf dem Bett sitzenden Frau und dem rechts davor lagernden Mann – nicht um Brautleute, sondern um Hippolytos und Phaedra; vgl. Müller 1994, S. 160.
Seit 1818 befindet sich das Kunstwerk in den Vatikanischen Museen.
Carolin Ott, 14.04.2010