Tafel mit antiken Gefäßen und Ruinen (TA 1679, Tafel 9)

Basis-Daten

Datierung

1679

Material/Technik

Kupferstich

Signatur und Bezeichnung

Sandrart. del:

Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«

TA 1679, III (Malerei), Tafel 9 (nach S. 86)

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… konte. Worvon ebenmässig obangezogner Budaeus, in seinen Anmerckungen/ breitern Bericht geben kan. Deren Form und Gestalt aber/ zu samt der Lichtbutzen und einem kostbaren Leuchter/ auch noch unterschiedlichen andern Gefässen/ so alle/ der Bau- und Bildkunst Art nach/ nicht genug gepriesen werden können/ wird gegenwärtige…«
TA 1679, III (Malerei), S. 87

»… Gestalt aber/ zu samt der Lichtbutzen und einem kostbaren Leuchter/ auch noch unterschiedlichen andern Gefässen/ so alle/ der Bau- und Bildkunst Art nach/ nicht genug gepriesen werden können/ wird gegenwärtige in dieser 9. Kupfferplatte vor Augen stellen. Welchen allen wir/ um mehrer Zierde willen/ des vortrefflichen Coliseischen anderseitigen Ruin noch…«
TA 1679, III (Malerei), S. 87

Kommentare

Laut Sandrart sind die antiken Gefäße in eine aus der Ruine des Kolosseums bestehende Landschaft eingebettet (s. TA 1679, III (Malerei), S. 87). Sponsel erkannte bereits, dass die vorliegende Kupfertafel Abbildungen nach Kupferstichen Enea Vicos beinhaltet, vgl. Sponsel 1896, S. 180, Nr. 153. Dabei handelt es sich um die drei größeren Gefäße am rechten Bildrand. Die übrigen dargestellten Objekte können ebenfalls in Zusammenhang mit graphischen Vorlagen gebracht werden: Der Kerzenleuchter wurde früher Vico zugeschrieben, während die Vase mit den Greifenprotomen auf Agostino Veneziano zurückzuführen ist (s. Fuhring 1989, S. 334, Anm. 650). Bei diesem im 16. Jahrhundert von Künstlern sowohl mit Löwen-, Greifen- als auch Delphinköpfen gezeichneten Gefäß handelt es sich um ein antikes Original, das sich um 1500 in der Sammlung Andrea Bregnos (1418–1509) befand, heute jedoch verschollen ist (vgl. Schweikhart 1986, S. 61). Die Zange in Form eines Entenschnabels im rechten Vordergrund ist weiterhin auf einer in die Jahre 1514 bis 1546 datierten Zeichnung Giulio Romanos zu finden, s. British Museum Database, A pair of tongs formed by a duck’s bill [12.01.2011].
Saskia Schäfer-Arnold, 12.01.2011