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Die Gelehrte und Künstlerin Anna Maria van Schurman trat im Jahre 1669 der Hausgemeinde der Labadisten in Amsterdam bei und siedelte mit der kleinen Gemeinde nach Herford und Wieuwerd. Schon zuvor war sie in Utrecht und Middelburg in Kontakt mit Jean de Labadie und seiner pietistischen Lehre gekommen war. Überzeugt von den labadistischen Idealen brachte sie ihr Vermögen in die Gütergemeinschaft ein und widmete ihr Leben der Gemeinde. Anna Maria Schurman verfasste kurz vor ihrem Tod 1678 eine autobiographische Schrift namens »Eukleria«, in welcher sie den labadistischen Glauben erörtert und ihre Entscheidung für die Sekte rechtfertigt. Mit ihrem Eintritt in die labadistische Gemeinde war sie in Gelehrtenkreisen auf viel Unverständnis und Spott gestoßen. Sandrart berichtet nicht über Schurmans Sektenzugehörigkeit, um die hochgeachtete Gelehrte nicht zu diskreditieren, sondern betont nur ihre theologische Gelehrsamkeit; vgl. Meier 2012, S. 59.

Kommentar von Elena Strempek09.10.2012

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