Kommentar
Ein antiker Künstler in Sandrarts Schreibweise »Demon« ist in der Literatur nicht bekannt. Es gab einen antiken Erzgießer namens Daimon, der hier allerdings nicht gemeint sein kann (vgl. KLA 2007, S. 154). Vielmehr scheint Sandrart sich im Namen des Künstlers zu irren. Die Werke, die Sandrart in der entsprechenden Textpassage Demon zuschreibt, sind als Werke des zuvor von Sandrart erwähnten Parrhasios bekannt. Dazu gehören beispielsweise folgende Gemälde: ein »Theseus«, der von Sulla nach Rom gebracht wurde und auf dem Kapitol verbrannte, »Herakles zusammen mit Meleager und Perseus« für Rhodos, das »Bildnis des Philiskos« sowie einen weiteren »Herakles« für Lindos, das nach einer Traumerscheinung gefertigt wurde. Bei einem Wettstreit mit Timanthes auf Samos fertigte Parrhasios einen »Streit des Aias und des Odysseus« an. Parrhasios bezeichnete sich selbst als »Fürsten der Kunst« und führte seine Abstammung auf Apollo zurück (vgl. KLA 2007, S. 623). Diese Passage schildert Sandrart ebenfalls, allerdings in der Vita des Demon.
Ein weiteres Werk des Parrhasios stellt die Personifikation des Demos von Athen dar (»pinxit demon Atheniensis«), das Plinius hervorhebt (Plin. nat. 35, 71). Vielleicht lässt sich hierauf der Name des unbekannten Malers Demon zurückführen.
Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold — 01.07.2008
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Person: Demon