Kommentar
Der Tempel des Antoninus und der Faustina wurde per Dekret des Senats 141 zuerst der Diva Faustina und in der Folge 161 dem Divus Antoninus Pius gewidmet, wie auch aus der Inschrift im Architrav des Pronaos hervorgeht (vgl. LTUR, Bd. I, S. 46). Von dem antiken Bau haben sich heute die Vorderseite des Podiums, die Seitenwände der Cella sowie der Pronaos mit sechs korinthischen Säulen an der Front und zwei an den Seiten erhalten (s. Pensabene 1996, S. 246). Weiterhin ist das Gebälk des Pronaos sichtbar, das mit einem Fries bestehend auf Greifen, Ghirlanden und sakralen Instrumenten versehen ist, s. LTUR, Bd. I, S. 47. Im Verlauf des 7. bis 8. Jahrhunderts wurde der antike Tempel in die Kirche S. Lorenzo in Miranda umgebaut. Die einzige Darstellung der gesamten Frontansicht des Tempels ist auf einer Münze des Antoninus Pius zu sehen; vgl. Pensabene 1996, S. 255; London, The British Museum, Coins & Medals, Inv.-Nr. R.12290. Weiterhin geben zahlreiche Zeichnungen nach dem antiken Bau aus dem 15. und 16. Jahrhundert u.a. von Baldassare Peruzzi, Pirro Ligorio und Andrea Palladio, dessen Beschreibung Sandrart in der Teutschen Academie übernahm (vgl. Sponsel 1896, S. 31), Aufschluss über das einstige Aussehen des Tempels (s. LTUR, Bd. I, S. 47)
Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold — 23.10.2009
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Tempel des Antoninus und der Faustina (Rom)